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  • Oskar Schwarzer konstatiert in der Einleitung seiner Studie: „Vergegenwärtigt man sich die Situation in den Jahren nach 1889/90, so wird deutlich, dass die Kenntnisse über die reale wirtschaftliche Situation in der DDR zuvor unzureichend waren … Die wesentliche Variable dabei war die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der DDR, die überschätzt worden war“ (Schwarzer, O., a.a.O., S. 1). Zentrales Thema seiner Publikation ist die Verortung der DDR-Wirtschaft im innerdeutschen Vergleich. Die bis 1989 erschienenen Publikationen sind aus verschiedenen Gründen unvollständig: Für westdeutsche, westeuropäische und amerikanische Wissenschaftler stellte sich bis 1989 im hohen Maße das Problem der ungünstigen Quellenlage, da das Material aus der DDR nur schwer oder gar nicht zugänglich war. DDR - Wissenschaftler standen hingegen unter dem Druck der offiziellen Parteilinie der SED. Diese Situation nahm Oskar Schwarzer zum Anlass, sich eingehender mit der DDR-Wirtschaft zu beschäftigen. Welchen wirtschaftlichen Leistungsstand hatte die DDR während ihrer Existenz tatsächlich? Warum konnte der Staat im internationalen Vergleich nicht mithalten?
    Oskar Schwarzer beginnt mit der Beschreibung der sozialistischen Umgestaltung in der SBZ/DDR nach 1945 und deren Auswirkungen. Die Verhältnisse in der Sowjetunion waren Vorbild für die Systemänderung in der SBZ, da die Sowjetunion "als richtungsweisender Staat im Ostblock, als Modell und als Schutzschild die Entwicklung maßgeblich mitbestimmte" (Schwarzer, O., a.a.O., S. 11). Nach der Darstellung der sozialistischen Umgestaltung, die noch 1945 einsetzte, und ihren Auswirkungen folgt eine kurze, vergleichende Skizze der Wettbewerbsfähigkeit der beiden deutschen Staaten im internationalen Vergleich und eine Analyse des Humankapitalbestandes der DDR.
    In einem weiteren Kapitel führt Oskar Schwarzer eine Effizienz-Analyse der DDR-Wirtschaft durch. Dabei geht er auf das Wachstum der Gesamtwirtschaft, Investitionen, Außenhandel, Subventionen und die Verschuldung der DDR ein. Ein Problem stellt die Vergleichbarkeit der Währung und der Preise der DDR zu nichtsozialistischen Staaten dar. "Die über das Kriegsende hinaus weiterführende Abschottung gegenüber den Weltmärkten durch Außenhandels- und Valutamonopol, die Abschaffung der Gewerbefreiheit und die Nivellierung der Einkommen auf relativ niedrigen Niveau mit der Folge, daß die Leistungsmotivation der ökonomisch aktiven Bevölkerung sank, verhinderte in der DDR einen vergleichbaren Wiederaufbau wie im Westen" (Schwarzer, O., a.a.O., S. 223) so faßt Oskar Schwarzer das Ursachenbündel für die Ineffizienz der DDR-Wirtschaft zusammen. Hinzu kamen, dass erhebliche Teile des Volkseinkommens und des Volksvermögens zu Machtsicherungszwecken eingesetzt wurden. Im Ergebnis lebte spätestens ab Mitte der 50er Jahre die DDR von der Hand in den Mund, hatte also keine Reserven mehr. "Der intervalutarische Produktivitätsvergleich erbrachte für die DDR 1989 eine Bandbreite von 14 bis 20% des bundesdeutschen Niveaus [...]. Dies entsprach etwa einem Produktivitätsstand wie ihn die Bundesrepublik vor 1950 oder Deutschland 1936 bzw. 1914 hatte" (Schwarzer, O., a.a.O., S. 217).
    Oskar Schwarzer stellt seiner Untersuchung ein umfangreiches Quellensupplement zur Seite. Darin sind eine ausführlich Statistik des gesellschaftlichen Gesamtproduktes und des Nationaleinkommens der DDR von 1949 bis 1989 in Mark der DDR enthalten, Statistiken zum Umrechnungsverhältnis der Mark der DDR zu konvertiblen Währungen und zur „Leitwährung“, „Statistischer Koeffizient“ und zur Währungsstruktur im Außenhandel. Außerdem präsentiert Oskar Schwarzer Quellen aus dem Bundesarchiv Berlin und Quellen der Stiftung der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR im Bundesarchiv - Zentrales Parteiarchiv der SED, Berlin.
    Schwarzer beschäftigt sich zwar vordergründig nicht mit einer Rückrechnung des Bruttoinlandsprodukts der DDR für den Zeitraum 1950 bis 1989, aber mit einem wichtigen methodischen Problem in diesem Zusammenhang: der Umrechnung von Mark der DDR in DM. Er untersucht mögliche Varianten und Datenquellen für die Bildung eines einheitlichen Wechselkurssurrogats für die Umrechnung von Mark der DDR in DM. Diese Surrogate für einen einheitlichen Umrechnungskoeffizienten sollten an Stelle eines nicht existierenden Wechselkurses dazu dienen, dass zu DDR-Preisen ermittelte BIP von der Bewertung in Mark der DDR in DM umzurechnen und quasi den fehlenden Wechselkurs ersetzen. Schwarzer beschreibt mehrere zu nutzende Möglichkeiten für die Bildung von Surrogaten für einen nicht vorhandenen Wechselkurs: Terms of Trade - Index (Export-/Importpreise), Basis 1950; Rentenüberleitungs - Koeffizient (Kehrwert); Internes Umrechnungsverhältnis Valutamark zu DDR – Mark; Preisniveauvergleich Bundesrepublik/DDR (Basis 1936). Die Ursprungsquellen dieser Surrogate sind sehr unterschiedlich. Bei der Berechnung des Bruttoinlandsprodukt ging Schwarzer von Originalzahlen der SZS der DDR aus und rechnete diese zum BIP hoch. Die Umrechnung in der preislichen Bewertung von Mark der DDR in DM erfolgte dann mit Hilfe der genannten Wechselkurssurrogate.


    Themen

    Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT (Thema Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung):

    Die Datentabellen sind nach folgenden Themen gegliedert:

    A. Supplement 1: Statistik des Gesellschaftlichen Gesamtprodukts und des Nationaleinkommens der DDR 1949 bis 1989 in vergleichbaren Preisen (Angaben jeweils in Mio. Mark der DDR);
    B. Supplement 1: Statistik des Gesellschaftlichen Gesamtprodukts und des Nationaleinkommens der DDR 1949 bis 1989 in jeweiligen Preisen (Angaben jeweils in Mio. Mark der DDR);
    C. Supplement 2: Zum Umrechnungsverhältnis der Mark der DDR zu konvertiblen Währungen;
    D. Supplement 3: Leitwährung, Statistischer Koeffizient, Währungsstruktur im Außenhandel;
    E. - G. Ausgewählte Tabellen aus dem Textteil: Produktivitätsvergleich, Bevölkerung, Arbeitskräftepotential, Subventionen und Verschuldung, Intervalutarischer Produktivitätsvergleich.
    (de)
  • The central theme of this publication is the localization of the East German economy into the inner German economy by means of the comparison of the two German economies.
    The investigator begins with a description of the socialist transformation in the Soviet Zone / GDR after 1945 and their implications.
    The conditions in the Soviet Union were the example for the system change in the Soviet zone, because the Soviet Union as a pioneering state in the Eastern bloc, pionted the way of future economic development, served as a model and as a shield, and had a significant influence on future economic developments.
    After the presentation of the socialist transformation, which began in 1945 and its effects, a brief comparative sketch of the competitiveness of the two German states in international comparison and an analysis of the human capital stock of the GDR follows.
    In another chapter Oskar Schwarzer carried out an efficiency analysis of the East German economy. He looks at the growth of the economy, investment, foreign trade, subsidies and debt of the GDR. One problem is the comparability of the GDR´s currency and prices to non-socialist countries.
    Schwarzer compiled extensive source material for his investigation. It includes detailed statistics of the overall social product and the national income of the GDR in the period of 1949 to 1989 in GDR mark. Moreover it contains the statistics on conversion ratio of the GDR-Mark to convertible currencies and on the leading currency as well as on the currency structure of the foreign trade. The researcher focuses on an important methodological problem in this context: the conversion of the GDR mark in DM. He looks at possible options and data sources for the computation of a standardized exchange rate surrogate for the conversion of the GDR mark in DM. These surrogates for a standardized conversion coefficient should supersede a non-existing exchange rate. They were used to convert the calculated GDP in GDR-Marks into DM and in this way to replace the missing exchange rate.

    Topics

    Timeseries in the search- and downloadsystem HISTAT (Topic: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung ( national income accounts) )
    HISTAT is offered only in German language !

    The data tables are divided into the following subjects:

    A. Supplement 1: Statistik des Gesellschaftlichen Gesamtprodukts und des Nationaleinkommens der DDR 1949 bis 1989 in vergleichbaren Preisen (Angaben jeweils in Mio. Mark der DDR);
    B. Supplement 1: Statistik des Gesellschaftlichen Gesamtprodukts und des Nationaleinkommens der DDR 1949 bis 1989 in jeweiligen Preisen (Angaben jeweils in Mio. Mark der DDR);
    C. Supplement 2: Zum Umrechnungsverhältnis der Mark der DDR zu konvertiblen Währungen;
    D. Supplement 3: Leitwährung, Statistischer Koeffizient, Währungsstruktur im Außenhandel;
    E. - G. Ausgewählte Tabellen aus dem Textteil: Produktivitätsvergleich, Bevölkerung, Arbeitskräftepotential, Subventionen und Verschuldung, Intervalutarischer Produktivitätsvergleich.
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  • Daten Historischer Studien (de)
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  • Schwarzer, Oskar (2010): Socialist cantral planned economy in the Sovjet Occupation Zone/German Democratic Republic, 1945 to 1989.. GESIS Data Archive, Cologne. ZA8391 Data file Version 1.0.0, https://doi.org/10.4232/1.10258 (en)
  • Schwarzer, Oskar (2010): Sozialistische Zentralplanwirtschaft in der SBZ/DDR, 1945 - 1989.. GESIS Datenarchiv, Köln. ZA8391 Datenfile Version 1.0.0, https://doi.org/10.4232/1.10258 (de)
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  • Quellen: Staatliche Zentralverwaltung für Statistik, Statistisches Jahrbuch des gesellschaftlichen Gesamtprodukts und des Nationaleinkommens, diverse Ausgaben. Quellen aus dem Bundesarchiv, Abteilung Potsdam mit Außenstellen / Abt. Berlin (BAP [vor 1997]/BARCH). Stiftung der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR im Bundesarchiv – Zentrales Parteiarchiv der SED, Berlin (ZPA). (de)
  • Sources: Official Statistics of the German Democratic Republic; the states´ central office for statistics; Sources of the Federal Archive, Department Potsdam and branch offices (= Quellen aus dem Bundesarchiv, Abteilung Potsdam mit Außenstellen / Abt. Berlin (BAP [vor 1997]/BARCH).) Foundation of parties and mass organizations of the former GDR, Federal Archive - Central Party Archive of the SED, Berlin (= Stiftung der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR im Bundesarchiv – Zentrales Parteiarchiv der SED, Berlin (ZPA). ) (en)
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  • Schwarzer, O., 1999: Sozialistische Zentralplanwirtschaft in der SBZ/DDR. Ergebnisse eines ordnungspolitischen Experiments (1945-1989). Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Beiheft 143. Stuttgart: Franz Steiner. (xsd:string)
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