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"Im Mittelpunkt dieses discussion papers steht die Zufriedenheit der Bundesbürger mit
dem bestehenden deutschen demokratischen System. Die Argumentation zielt darauf
ab, daß sowohl die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft wie der Regierung das Ausmaß
der Zufriedenheit der Bevölkerung mit dem politischen System bestimmen. Dieser
theoretische Ansatz widerspricht der These von der kulturellen Fundierung
demokratischer Stabilität und der daraus abgeleiteten Behauptung, daß die politische
Kultur mit ihren sich nur allmählich wandelnden Eigenschaften zur stabilen Verankerung
des politischen Systems beiträgt. Die hier präsentierten Ergebnisse machen deutlich,
welchen Preis das politische System für die Wiedervereinigung zahlen mußte. In den
neuen Bundesländern ist die Zufriedenheit mit dem politischen System der
Bundesrepuklik noch immer sehr gering - und diese Unzufriedenheit macht sich auch
in Westdeutschland breit. Die Zufriedenheit der Bürger im Westen mit dem politischen
System ist auf den niedrigsten Stand, seitdem Daten über dieses Phänomen erhoben
worden sind, gesunken. Ursachen sind die wirtschaftliche Entwicklung und die
Regierungspolitik. Entgegen der kulturellen These über demokratische Stabilität ist die
Zufriedenheit mitdem politischen System in Westdeutschland demzufolge nicht einfach
nur gegeben: Bürger verändern ihre Einstellungen zum System aufgrund der Erfolge
und Mißerfolge der Regierung und der Wirtschaft. Im Osten verhält es sich ähnlich. Die
wirtschaftlichen Anstrengungen der Wiedervereinigung wie auch der Eindruck, die
Bundesregierung unternehme nicht genügend, um den Lebensstandard der
Ostdeutschen dem der Westdeutschen anzugleichen, hielt die Bevölkerung davon ab,
sich zu dem System zu bekennen. Obwohl die meisten Ostdeutschen der Vereinigung
mit der ehemaligen Bundesrepublik mittlerweile zustimmen und das bestehende
politische Modell akzeptieren, ist indessen die Begeisterung dafür nur mäßig, ebenso
wie für das damit verbundene Wirtschaftssystem." (Autorenreferat)
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