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"Der Mitgliederschwund sollte die deutschen Gewerkschaften alarmieren: nur noch jeder fünfte
Arbeitnehmer der noch nicht im (Vor-)Ruhestand ist, zahlt heute einen Mitgliedschaftsbeitrag, während
die anderen als Trittbrettfahrer von der Arbeit der Tarifverbände profitieren, ohne hierzu beizutragen. Die
Probleme der Mitgliederwerbung und -bindung deutscher Gewerkschaften werden anhand der Analyse
langfristiger sozioökonomischer Entwicklungen, aber auch der rapiden Veränderungen seit der
Vereinigung analysiert und im internationalen Vergleich betrachtet. Die langfristige
Mitgliederentwicklung kann zum Teil auf veränderte wirtschaftliche und politische Bedingungen
zurückgeführt werden. Auch der Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft schuf besondere
Herausforderungen. Die deutschen Gewerkschaften haben im Vergleich zu nordischen
Gewerkschaftsbewegungen jedoch versäumt, die neuen Arbeitnehmergruppen hinreichend zu werben. Der
Verlust der neu gewonnenen 4 Millionen Mitglieder im Osten unmittelbar nach der Vereinigung wurde als
Sonderfall und nicht als Untergrabung des "Modells Deutschland" gesehen. Nicht nur der Stellenabbau,
auch die Aushöhlung der Mitbestimmungs- und Tarifinstitutionen haben die betriebliche Werbungsarbeit
für die Gewerkschaften erschwert." [Autorenreferat]
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