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"Mit dem Ende des Ost-West-Konflikts und den anstehenden Stufen der europäischen Integration wird im In- und Ausland häufig die bange Frage laut, ob die Deutschen ihrer neuen politischen Verantwortung gerecht werden oder aber aufgrund der Vereinigung einen neuen, übersteigerten Nationalismus entwickeln. Insbesondere die zu beobachtende Distanzierung gegenüber der Europäischen Union wird unmittelbar auf eine Stärkung des nationalen Selbstbewusstseins zurückgeführt, und die in der Asylrechtsdebatte kulminierenden Wünsche nach einer nationalen Abschottung sowie Gewalttaten gegenüber Ausländern werden gelegentlich als Ausdruck eines weit verbreiteten, aggressiven Nationalismus gedeutet. Empirische Befunde verweisen jedoch auf die Entwicklung eines demokratisch ausgerichteten Kollektivbewusstseins bei vielen Westdeutschen und einen überwiegend vorsichtigen Umgang mit nationalen Gefühlen in beiden Landesteilen. Ethnozentrismus speist sich einerseits aus traditionellem Nationalgefühl, wird jedoch auch durch ökonomische Ängste forciert." Folgende Datensätze kommen zu Anwendung: World Values Survey 1981 und 1990 (1 und 2), Eurobarometer 1982-88, 1994 (Nr. 17, 19, 21, 24, 26, 30, 36, 42, 43), Politische Kultur Studie 1992 und 1993 ; ISSP-Plus Ost 1994, Nachwahlstudie 1994 ; ALLBUS 1988, 1991, 1992 und 1996
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