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?:about
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  • Die vorliegende Studie ist ein umfassender Versuch, im Licht inzwischen zugänglicher Quellen und neuer Fragestellungen das Besondere der deutschen Wirtschaftskrise, die für dieses Land ganz spezifischen Krisenfaktoren, darzustellen. Hierbei verfolgt der Autor keine chronologische Darstellung des Ablaufes der Krise, sondern es geht um eine Analyse ihrer politisch – ökonomischen, ihrer „wirtschaftssoziologischen“ Strukturen. Diese Studie untersucht Ursachen und Resultate eines bestimmten Ereignisses, der Depression der Zwischenkriegsjahre in Deutschland. Die Wirtschaftskrise setzte eine deutliche Zäsur im ökonomischen Handeln der Menschen, machte neue Antworten auf die Frage nötig, was sie ‚zu einem derartigen Verhalten veranlaßte’. Der Umschwung in den Erwartungen und Verhaltensweisen manifestierte sich auf zweifache Weise, in der Politisierung der Wirtschaft und in der Verpflichtung des Staates auf das Prinzip des wirtschaftpolitischen Interventionismus“ (James, a.a.O., S. 19). Harold James ordnet die deutsche Krise in einen weit gezogenen Rahmen ein. Erst dieser macht die Dramatik des Geschehens verständlich. Was die deutsche Krise von der in anderen Ländern unterscheidet, ist das besondere Maß an Politisierung, der enge Verbund von Wirtschafts- und Staatskrise. „Dies ist eine Studie über die Wirtschaftskrise der Zwischenkriegsjahre in Deutschland, über ihre Auswirkungen auf das politische Leben und über den Einfluß, den umgekehrt die Politik auf die Entwicklung der Wirtschaft genommen hat. Es ist mir sehr schwer gefallen, die richtigen Jahreszahlen für den Titel zu finden. Denn in der schweren Krise am Ende der zwanziger Jahre sehe ich das Produkt von Kräften, die zum Teil über eine lange Reihe von Jahren hinweg am Werk gewesen sind“ (James, a. a. O., S. 15).
    Bei der Suche nach Erklärungen für die Depression lassen sich drei Erklärungsversuche unterscheiden, die den Hauptakzent auf internationale Zusammenhänge legen. Es geht dabei um den Grad des weltweiten technischen Fortschritts, um die Entwicklung des Welthandels und um die internationalen Kapitalmärkte. Andere Darstellungen bevorzugen eine rein binnenwirtschaftliche Erklärung der Wirtschaftskrise. James geht in seiner Studie von zwei Problemkreisen aus: (I) das langsame Wachstum des Welthandels in den zwanziger Jahren und (II) die deutsche Steuerlast. Die Studie untersucht nacheinander fünf Aspekte dieses Problemkreises:
    „(1) Wie groß war die Bereitschaft der Steuerzahler zur Hinnahme von Steuererhöhungen?
    (2) Wie verlief die organisatorische Entwicklung der deutschen Industrie und was waren die Gründe dafür? Welche Konsequenzen hatte die organisatorische Struktur der Industrie für die deutsche Volkswirtschaft?
    (3) Wie wirkte sich der Lohnschub der späten zwanziger Jahre auf das Gefüge der deutschen Volkswirtschaft aus, und welche politischen Reaktionen rief er hervor?
    (4) Wie gelang es der deutschen Landwirtschaft, die politischen Entscheidungsprozesse so stark zu beeinflussen, dass es während der Depression zu keiner Senkung der Agrarpreise kam? Welche gesamtwirtschaftlichen Folgen hatte die Entwicklung der Landwirtschaft?
    (5) Das Banken- und Kreditsystem erwies sich im Laufe der zwanziger Jahre als höchst instabil, und seine Instabilität trug wesentlich zur Verschärfung der Depression bei. Inwiefern war die zunehmende Instabilität bedingt durch politisches Kalkül?
    Bei allen diesen Fragen geht es um die wirtschaftssoziologische Seite der Depression. Sie klären nicht nur deren Ursachen, sondern helfen dem Historiker auch bei der Beurteilung der Reaktionen auf die Wirtschaftskrise“ (James, a. a. O., S. 39f).



    Datentabellen in HISTAT (Thema: Wachstum, Konjunktur und Krisen):


    A. Die öffentlichen Finanzen

    A.01a Staatseinnahmen, Staatsausgaben und Staatsverschuldung in Deutschland, in Millionen Reichmark (1926-1933)
    A.01b Zunahme der deutschen Kommunalverschuldung, in Millionen Reichmark (1928-1931)
    A.02 Steuereinnahmen der Kommunen, in Millionen Reichsmark (1928-1933)
    A.03 Schulden der Kommunen mit über 10.000 Einwohnern, in Millionen Reichmark (1928-1930)


    B. Die industrielle Struktur: Stagnation und Immobilität

    B.01 Durchschnittliche jährliche Zuwachsraten der deutschen Industrieproduktion, in Prozent (1913-1932)
    B.02 Anteil der Steuern und Sozialabgaben am Volkseinkommen in Großbritannien, Frankreich und Deutschland, in Prozent (1925-1929)
    B.03 Kreditvergabe der Kreditinstitute, ohne Waren- und Wertpapierlombardgeschäfte (1913-1933)
    B.04 Industrielle Investitionen von Kapitalgesellschaften, in Millionen Reichsmark (1924-1931)
    B.05 Der Steinkohlenbergbau des Ruhrgebiets (1913-1931)


    C. Lohnentwicklung

    C.01a Kumulierte Reallohnposition, Basisjahr 1938 (1925-1933)
    C.01b Stundenlöhne und Produktivität in der deutschen Industrie und im deutschen Handwerk (1925-1932)
    C.02 Stundenlohnsätze, im Jahresdurchschnitt (1925-1932)
    C.03 Anteil der Löhne am Volkseinkommen (1927-1939)


    D. Beschäftigung

    D.01 Durch Arbeitskämpfe in Deutschland ausgefallene Arbeitstage (1924-1932)
    D.02 Zahl der Beschäftigten bei Siemens & Halske und der Siemens-Schuckertwerke GmbH (1928-1934)
    D.03 Zahl der Beschäftigten in der rheinisch-westfälischen Schwerindustrie (1927-1932)


    E. Die Landwirtschaft

    E.01a Bodenerträge in Deutschland, (1913-1924)
    E.01b Durchschnittsgewicht der Schlachttiere (1906-1924)
    E.01c Gesamtviehbestand in Deutschland (1913-1924)
    E.02 Die Verschuldung der deutschen Landwirtschaft (1925-1930)
    E.03 Zinsbelastung der deutschen Landwirtschaft (1924-1932)


    F. Die Bankenkrise

    F.01 Schulden und Investitionen deutscher Aktiengesellschaften (1927-1933)
    F.02 Kohlenbestände (1928-1932)
    F.03 Neue Inlandsaufträge für die deutsche Maschinenindustrie, Index 1927 = 100 (1927)


    G. Ein nationalsozialistischer Wirtschaftsaufschwung?

    G.01 Einnahmen und Ausgaben in der deutschen Landwirtschaft (1928-1936)
    G.02 Staatseinnahmen und Staatsausgaben (1932-1937)
    G.03a Staatsverschuldung (1931-1938)
    G.03b Nettozunahme der kurz- und langfristigen Staatsverschuldung (1931-1938)
    G.04 Rüstungsausgaben des Deutschen Reiches (1933-1938)
    G.05 Entwicklung der deutschen Auslandsverschuldung (1931-1939)
    (de)
  • James‘ study is a comprehensive approach to present the special features of Germany’s economic crisis during the period of the world economic crisis. Germany’s very specific crisis factors are described using new sources and considering new research questions. It is an analysis of the political and economic sociological structure of the crisis. The economic crisis was a significant turning point in the economic activities of people. The change in expectations and behaviours manifested in two ways: in the politicization of the economy and in the states’ obligation on the principle of economic interventionism. Harold James classifies the German crisis into a wider framework. The distinguishing characteristic of the German crisis in comparison to other countries is the degree of politicization, the close association of economic and political crisis.
    In the research there are three different explanations for the depression that lay the main emphasis on international relations. The explanations focus on the degree of global technical progress, the development of world trade, and the development of the international capital markets. Other approaches favour a purely domestic economic explanation of the economic crisis. James starts from two problem areas in his analysis: first, the slow growth of world trade in the twenties and second, the German tax burden. Five aspects of the problem area are analysed:
    1. How big was the willingness of taxpayers to accept the tax increases?
    2. How was the organizational development of German industry and what were the reasons for the development? What consequences had the organizational structure of the industry for the German economy?
    3. How affected the wage push of the late twenties the German economy structure, and what policy responses have been evoked by the wage push?
    4. How did the German agricultural sector succeeded in influencing the political decision-making processes so strong that there has been no price fall of agricultural products during the depression? What were the consequences of the agricultural development on the overall economic development?
    5. The bank system and the credit system was in the period of the twenties highly unstable. Its instability has contributed significantly to the worsening of the depression. To what extent was the increasing instability due to political calculation?


    Datatables in the search- and downloadsystem HISTAT (Topic: Growth, Economy, and Crisis (=Wachstum, Konjunktur und Krisen) ):


    A. Die öffentlichen Finanzen
    (= Official Finances: revenues, expenses, national dept, municipal dept, tax revenues)

    A.01a Staatseinnahmen, Staatsausgaben und Staatsverschuldung in Deutschland, in Millionen Reichmark (1926-1933)
    A.01b Zunahme der deutschen Kommunalverschuldung, in Millionen Reichmark (1928-1931)
    A.02 Steuereinnahmen der Kommunen, in Millionen Reichsmark (1928-1933)
    A.03 Schulden der Kommunen mit über 10.000 Einwohnern, in Millionen Reichmark (1928-1930)


    B. Die industrielle Struktur: Stagnation und Immobilität
    (= Industrial Structure: stagnation and immobility. Average yearly growth rate of german industrial products; share of taxes and social expenditurs on the national income; lending; industrial investment)

    B.01 Durchschnittliche jährliche Zuwachsraten der deutschen Industrieproduktion, in Prozent (1913-1932)
    B.02 Anteil der Steuern und Sozialabgaben am Volkseinkommen in Großbritannien, Frankreich und Deutschland, in Prozent (1925-1929)
    B.03 Kreditvergabe der Kreditinstitute, ohne Waren- und Wertpapierlombardgeschäfte (1913-1933)
    B.04 Industrielle Investitionen von Kapitalgesellschaften, in Millionen Reichsmark (1924-1931)
    B.05 Der Steinkohlenbergbau des Ruhrgebiets (1913-1931)


    C. Lohnentwicklung
    (= Wage-Development. Real Wages; hourly wages and productivity; share of wages on national income)

    C.01a Kumulierte Reallohnposition, Basisjahr 1938 (1925-1933)
    C.01b Stundenlöhne und Produktivität in der deutschen Industrie und im deutschen Handwerk (1925-1932)
    C.02 Stundenlohnsätze, im Jahresdurchschnitt (1925-1932)
    C.03 Anteil der Löhne am Volkseinkommen (1927-1939)


    D. Beschäftigung
    (= occupation. Labour disputes; number of employees of Siemens and of the rhenish-westphalian heavy industry)

    D.01 Durch Arbeitskämpfe in Deutschland ausgefallene Arbeitstage (1924-1932)
    D.02 Zahl der Beschäftigten bei Siemens & Halske und der Siemens-Schuckertwerke GmbH (1928-1934)
    D.03 Zahl der Beschäftigten in der rheinisch-westfälischen Schwerindustrie (1927-1932)


    E. Die Landwirtschaft
    (= agricultural sector: Germany´s crop yields; average weight of animals for slaughter; Germany’s animal stock; level of dept of Germany’s agriculture)

    E.01a Bodenerträge in Deutschland, (1913-1924)
    E.01b Durchschnittsgewicht der Schlachttiere (1906-1924)
    E.01c Gesamtviehbestand in Deutschland (1913-1924)
    E.02 Die Verschuldung der deutschen Landwirtschaft (1925-1930)
    E.03 Zinsbelastung der deutschen Landwirtschaft (1924-1932)


    F. Die Bankenkrise
    (= banking crisis. Dept and investments)

    F.01 Schulden und Investitionen deutscher Aktiengesellschaften (1927-1933)
    F.02 Kohlenbestände (1928-1932)
    F.03 Neue Inlandsaufträge für die deutsche Maschinenindustrie, Index 1927 = 100 (1927)


    G. Ein nationalsozialistischer Wirtschaftsaufschwung?
    (= national socialist economic boom?)

    G.01 Einnahmen und Ausgaben in der deutschen Landwirtschaft (1928-1936)
    G.02 Staatseinnahmen und Staatsausgaben (1932-1937)
    G.03a Staatsverschuldung (1931-1938)
    G.03b Nettozunahme der kurz- und langfristigen Staatsverschuldung (1931-1938)
    G.04 Rüstungsausgaben des Deutschen Reiches (1933-1938)
    G.05 Entwicklung der deutschen Auslandsverschuldung (1931-1939)
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  • Daten Historischer Studien (de)
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  • James, Harold (2011): Deutschland in der Weltwirtschaftskrise 1924 – 1936. GESIS Datenarchiv, Köln. ZA8433 Datenfile Version 1.0.0, https://doi.org/10.4232/1.10293 (de)
  • James, Harold (2011): Germany and the Economic World Crisis 1924 to 1936. GESIS Data Archive, Cologne. ZA8433 Data file Version 1.0.0, https://doi.org/10.4232/1.10293 (en)
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