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  • Mit dem Einsetzen der wirtschaftlichen Rezession in den 70er Jahren in Deutschland ist die Diskussion um das Phänomen langfristiger Wachstumsschwankungen neu entstanden. Die Feststellung, dass wirtschaftliches Wachstum nicht geradlinig, sondern wellenförmig verläuft, hat bereits in den 20er Jahren unseres Jahrhunderts Ökonomen und Historiker beschäftigt, die wohl populärsten Untersuchungen aus dieser Zeit stammen aus der Feder des russischen Forschers Nikolai Dimitrievich Kondatieff (geb. 1892, von 1920 bis 1928 Direktor des von ihm gegründeten Moskauer Konjunkturinstituts), nach dem später J. Schumpeter in seinem Werk über Konjunkturzyklen (1939) diese Langfristzyklen benannt hat (Kondratieff-Zyklen). Aus der Beobachtung von Zeitreihen wirtschaftlicher Indikatoren leitete Nikolai D. Kontradieff 1926 den Schluss ab, dass die wirtschaftliche Entwicklung in den Industriestaaten in Wellen erfolge. Er erstellt ein Muster der Wirtschaftsentwicklung seit Beginn der Industrialisierung und benannte dieses Muster als „Lange Wellen“. Nach Kondratieff’s Erkenntnissen umfasst eine „Lange Welle“ ca. 50 Jahre.
    Wenn man die zahlreichen theoretischen Erklärungsversuche grob einordnen will, können grundsätzlich zwei Positionen unterschieden werden: Solche, die endogene und solche, die exogene Faktoren für das Auftreten langer Wellen verantwortlich machen. Endogen heißt, dass im Prozess der Wirtschaftentwicklung selbst Faktoren wirksam werden, etwa immer wiederkehrende Ungleichgewichte im Akkumulationsprozess, die die Zyklizität hervorrufen. Exogene Faktoren heißt, dass die langen Wellen durch äußere Umstände erst produziert werden. Kondratieff war mit seinem Aufsatz von 1928 „Die Preisdynamik der industriellen und landwirtschaftlicher Waren“ der erste, der den Versuch einer umfassenden endogenen Erklärung unternahm. „Sie [die Untersuchung, der Verf.] verfolgt in erster Linie die Absicht, einige allgemeine Gesetzmäßigkeiten in der Preisdynamik der industriellen und landwirtschaftlichen Waren, auf Grund faktischer Daten für eine ausreichend lange Zeitperiode, festzustellen … In dieser Arbeit wird die Frage nach der Bewegung des Niveaus und des wechselseitigen Verhältnisses der Preise landwirtschaftlicher und industrieller Waren unter dem Gesichtspunkt einer allgemeinen theoretischen Problemstellung, nämlich der der relativen Dynamik und Konjunktur betrachtet … Wenn wir unter Konjunktur schlechthin die Schwankungen verschiedener Zweige und Elemente der Volkswirtschaft um ihr sich veränderndes, dem Zustand des dynamischen Gleichgewichts der sich entwickelnden Volkswirtschaft entsprechendes Niveau verstehen, so haben wir die Schwankungen in dem Zustand bestimmter gegebener Zweige und Sphären der Volkswirtschaft im Vergleich mit dem Zustande anderer Zweige und Sphären als relative Konjunktur aufzufassen … Wir untersuchen hier … das relative dynamische Verhältnis der Preisbewegung dieser Sphären. Mit anderen Worten, die Untersuchung der Preisbewegung wird von uns auch unter dem Gesichtspunkt des Problems der relativen Dynamik und Konjunktur in Angriff genommen. In diesem Sinne stellt die vorliegende Arbeit den Versuch dar, eine konkrete Untersuchung des Problems der relativen Dynamik und der Konjunktur der Landwirtschaft und der Industrie durchzuführen“ (Kondratieff 1928, a.a.O., S. 2, S. 7 und S. 13). Aus dem empirischen Befunden geht hervor, dass seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts sowohl der allgemeine Preisindex als auch die Indices der agrarischen und der industriellen Erzeugnisse in England eine sinkenden Tendenz aufweisen. Das agrarwirtschaftliche Preisniveau weist dagegen in den Vereinigten Staaten eine steigende Tendenz auf. Die entscheidende Bedeutung, so fasst Krondratieff seine Erklärung für die allgemeine sinkende Tendenz des absoluten Preisniveaus seit Beginn des 19. Jahrhunderts zusammen, hatte der technische Forschritt (im Sinne der Vervollkommnung der Produktionsmittel, der Verkehrsmittel und der Organisation der Produktion) und die hauptsächlich mit ihm verbundene Arbeitsproduktivität. „Dieses Wachstum der technischen Mittel und der Arbeitsproduktivität hat ein Sinken der Produktionskosten herbeigeführt, das in den Bedingungen einer angespannten inländischen und internationalen Konkurrenz, die wichtigste und die primäre Ursache der beschriebenen dauernd sinkenden Preistendenz war“ (Krondratieff, a.a.O., S. 19).


    Themen


    Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT (Thema: Preise)

    A.01 Indices der Warenpreise in England (1786-1924)
    A.02 Indices der Warenpreise in den Vereinigten Staaten (1806-1924)
    B.01 Kaufkraft der landwirtschaftlichen und der industriellen Waren in England (1786-1924)
    B.02 Kaufkraft der landwirtschaftlichen Waren in den Vereinigten Staaten (1791-1919)
    C.01 Indices des physischen Volumens der Produktion in England (1800-1924)
    C.02 Indices der Arbeitsproduktivität für England (1820-1920)
    C.03 Indices der beschäftigten Arbeitskräfte in England (1820-1920)
    C.04 Indices der Arbeitsproduktivitätsdynamik in den Vereinigten Staaten (1850-1920)
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  • Daten Historischer Studien (de)
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  • Kondratieff, Nikolaj D. (2011): Die Preisdynamik der industriellen und landwirtschaftlichen Waren in England und in den Vereinigten Staaten 1786 bis 1924. GESIS Datenarchiv, Köln. ZA8402 Datenfile Version 1.0.0, https://doi.org/10.4232/1.10265 (de)
  • Kondratieff, Nikolaj D. (2011): Price Dynamics of the industrial and agricultural Goods in Great Britain and in the United States from 1786 to 1924. GESIS Data Archive, Cologne. ZA8402 Data file Version 1.0.0, https://doi.org/10.4232/1.10265 (en)
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