PropertyValue
?:about
?:abstract
  • Mit dem Begriff „Sozialbudget“ wird der Bericht der Bundesregierung über die erbrachten Sozialleistungen und ihre Finanzierung bezeichnet. Zu den Sozialleistungen gehören dabei alle Leistungen öffentlicher und privater Stellen, die beim Eintreten bestimmter sozialer Tatbestände, Risiken oder Bedürftigkeiten auf individueller Basis oder auf Haushaltsebene geleistet werden.
    Der statistische Nachweis von Umfang und Finanzierung der sozialen Leistungen in Deutschland werden im Sozialbudget nach verschiedenen Merkmalen klassifiziert: Funktionen, Institutionen und Arten. Unter Institutionen werden im Sozialbudget Einrichtungen, Geschäftsbereiche der Gebietskörperschaften oder Einheiten wie Arbeitgeber verstanden, die Leistungen verwalten bzw. denen einzelne Leistungen oder Leistungskataloge zugerechnet werden. Zu den Institutionen des Systems der sozialen Sicherung gehören konkrete Einheiten (Renten-, Kranken- und Unfallversicherung u.a. m.) und abstrakte Einheiten (Lohnfortzahlung der Arbeitgeber, Leistungen zur Vermögensbildung, Steuerliche Maßnahmen u. a. m.). Im Sozialbudget wird nach folgenden Institutionen differenziert: Sozialversicherungssysteme (Kranken-, Pflege-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung), Sondersysteme (Alterssicherung der Landwirte, Versorgungswerke, Private Altersvorsorge), Systeme des öffentlichen Dienstes (Pensionen, Familienzuschläge, Beihilfen), Arbeitgebersysteme (Entgeltfortzahlung, betriebliche Altersvorsorge, Zusatzversorgung, Sonstige Arbeitgeberleistungen), Entschädigungssysteme (Soziale Entschädigung, Lastenausgleich, Wiedergutmachung, Sonstige Entschädigungen), Förder- und Fürsorgesysteme ( Kindergeld / Familienlastenausgleich, Erziehungsgeld / Elterngeld, Grundsicherung für Arbeitsuchende, Arbeitslosenhilfe / sonstige Arbeitsförderung, Ausbildungsförderung, Sozialhilfe, Kinder und Jugendhilfe, Wohngeld) und Steuerliche Leistungen. Die Leistungen gemäß Sozialbudget sind darüber hinaus nach Funktionen (mit weiteren Unterteilungen) gruppiert: Ehe und Familie (Kinder und Jugendliche, Ehegatten, Mutterschaft), Gesundheit (Vorbeugung und Rehabilitation, Krankheit, Arbeitsunfall und Berufskrankheit, Invalidität), Beschäftigung (Berufliche Bildung, Mobilität, Arbeitslosigkeit), Alter und Hinterbliebene, Folgen politischer Ereignisse (z.B. konsumtive Leistungen bei Kriegsfolgeschäden, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz), Wohnen, Sparen / Vermögensbildung, innerer Dienst, Institution (den sozialen Leistungen zurechenbare Verwaltungsleistungen). Der funktionale Nachweis zeigt die Ausgaben aller Leistungsträger, nicht nur die des Staates. Weitere Klassifizierungen sind die Art der Leistungen (z.B. Einkommensleistungen, Bereitstellung von Waren und Dienstleistungen), die Art der Finanzierung (Beiträge, Zuweisungen) und die Quellen der Finanzierung (Staat, Unternehmen, Private Haushalte u. a.).
    Das System der sozialen Sicherung in Westdeutschland ist in den sechziger und siebziger Jahren stark ausgebaut worden. Die Entwicklung des Sozialleistungssystems war u. a. durch die schrittweise Erweiterung des sozialpolitischen Schutzes nach der Art der abgesicherten Risiken, dem Umfang und der Höhe der Leistungen sowie nach dem einbezogenen Personenkreis geprägt. Diese Tendenzen, die zu einer Erhöhung der Sozialleistungen pro Kopf der Bevölkerung und einem Anstieg der Sozialleistungsquote führten, wurden durch einen qualitativen Wandel des Sozialleistungssystems ergänzt. Während das Sozialleistungssystem zunächst vorwiegend Schutzcharakter hatte, gewannen im Zeitablauf vorbeugende und die gesellschaftlichen Verhältnisse aktiv gestaltende Maßnahmen an Bedeutung. Seit Beginn der achtziger Jahre wurden zunehmend die finanziellen Grenzen sichtbar, die mittelfristig bis langfristig eine Verminderung des Wachstums der Sozialausgaben notwendig machen. Durch die Wiedervereinigung haben sich starke Veränderungen im Sozialbudget ergeben. Nahezu ohne Abstriche wurde das westdeutsche Sozialsystem auf die neuen Bundesländer übertragen. Damit haben die neuen Bundesbürger Leistungsansprüche erworben, die noch nicht durch eigene Beiträge finanziert werden konnten und können. Das wird deutlich in den hohen West-Ost-Transfers zur Schließung der Finanzierungslücken in den ostdeutschen Haushalten der Sozialversicherungsträger. Auch zehn Jahre nach der Wiedervereinigung spiegeln sich die unterschiedlichen wirtschaftlichen Verhältnisse in Ost und West in der Sozialleistungsquote nieder. Mit der vorliegenden Datensammlung soll aufgezeigt werden, wie sich die Sozialhaushalte in West- und Ostdeutschland entwickelt haben.
    In der vorliegenden Datenkompilation ist das Sozialbudget gegliedert auf der Ausgabenseite nach Funktionen und Institutionen und auf der Einnahmeseite nach Arten und Quellen. Um einen Überblick über das Sozialleistungssystem in West- und Ostdeutschland zu vermitteln, werden in dieser Datenkompilation zunächst der soziale Gesamthaushalt in seiner Beziehung zur Gesamtwirtschaft, seine Aufschlüsselung nach funktionellen und institutionellen Leistungsbereichen sowie seine Finanzierungsstruktur im West – Ost – Vergleich dargestellt. Der Berichtszeitraum der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Bonn) publizierten Daten in der Gegenüberstellung „West- – Ostdeutschland“ (u. a. in dem Materialband zum Sozialbudget 2001) endet allerdings mit dem Jahr 2000, wobei die Werte für die Jahre 1999 und 2000 zum Zeitpunkt der Publikation als ‚vorläufig‘ ausgewiesen sind.


    Datentabellen in HISTAT:
    A. Kennziffern des Sozialbudgets
    A.01 Kennziffern des Sozialbudgets, Früheres Bundesgebiet (1960-2000)
    A.02 Kennziffern des Sozialbudgets, Deutschland (1991-2000)
    A.03 Kennziffern des Sozialbudgets, Neue Länder (1991-2000)
    B. Funktionale Leistungsbereiche, Finanzierungsstruktur und Institutionen des Sozialbudgets
    B.01a Sozialbudget: Leistungen nach Arten, Früheres Bundesgebiet (1960-2000)
    B.01b Sozialbudget: Leistungen nach Arten, Neue Bundesländer (1991-2000)
    B.02a Sozialbudget: Finanzierung nach Arten, Früheres Bundesgebiet (1960-2000)
    B.02b Sozialbudget: Finanzierung nach Arten, Neue Bundesländer (1991-2000)
    B.03a Sozialbudget: Leistungen nach Funktionen, Früheres Bundesgebiet (1960-2000)
    B.03b Sozialbudget: Leistungen nach Funktionen, Neue Bundesländer (1991-2000)
    B.04a Sozialbudget: Finanzierung nach Quellen, Früheres Bundesgebiet (1960-2000)
    B.04b Sozialbudget: Finanzierung nach Quellen, Neue Länder (1991-2000)
    B.05a Sozialbudget: Leistungen nach Institutionen, Früheres Bundesgebiet (1960-2000)
    B.05b Sozialbudget: Leistungen nach Institutionen, Neue Länder (1991-2000)
    C. Sozialbudget in West – und Ostdeutschland: Vergleich der Prozentanteile in den Untergliederungen der Sozialleistungen (Strukturtabellen)
    C.01 Sozialleistungen in West- und Ostdeutschland nach Funktionen, in Prozent (1960-2000)
    C.02 Finanzierung der Sozialleistungen in West- und Ostdeutschland nach Arten, in Prozent (1960-2000)
    C.03 Finanzierung der Sozialleistungen in West- und Ostdeutschland nach Quellen, in Prozent (1960-2000)
    C.04 Finanzierungsmittel der Gebietskörperschaften in West- und Ostdeutschland, in Prozent (1960-2000)
    C.05 Sozialleistungen nach Institutionen in West- und Ostdeutschland, in Prozent (1960-2000)
    D. Angaben zu den Untergliederungen der einzelnen Institutionen, in absoluten Werten und in Form von Kennziffern



    (de)
?:advisoryInstitution
?:archivedAt
?:author
?:category
  • Daten Historischer Studien (de)
  • Historical Studies Data (en)
?:citationString
  • Sensch, Jürgen (2015): Das Sozialbudget in West- und Ostdeutschland 1960 – 2000.. GESIS Datenarchiv, Köln. ZA8390 Datenfile Version 1.0.0, https://doi.org/10.4232/1.12154 (de)
  • Sensch, Jürgen (2015): Social Budget in West and East Germany between 1960 and 1000. GESIS Data Archive, Cologne. ZA8390 Data file Version 1.0.0, https://doi.org/10.4232/1.12154 (en)
?:conditionsOfAccess
  • A (xsd:string)
  • Data and documents are released for academic research and teaching. (en)
  • Daten und Dokumente sind für die akademische Forschung und Lehre freigegeben. (de)
?:currentVersion
  • 1.0.0, 2015-01-08, https://doi.org/10.4232/1.12154 (xsd:string)
?:dataCollection
  • Quellen: Basisstatistiken und Primärdaten bilden die Daten der amtlichen Statistik sowie Daten aus den Rechnungsergebnissen der einzelnen Zweige der Sozialversicherung; Aufbereitung der statistischen Daten und Berichterstattung durch das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (Bonn). (de)
?:dateCreated
  • 2015 (xsd:gyear)
?:dateModified
  • 2000-01-01 (xsd:date)
?:datePublished
  • 2015 (xsd:gyear)
?:dateVersion
  • 2015-01-08 (xsd:date)
?:descriptionlinksRemarks
  • Online Database HISTAT (SAFE) (en)
  • Online Datenbank HISTAT (SAFE) (de)
?:doi
  • 10.4232/1.12154 ()
?:endDate
  • 2000 (xsd:gyear)
  • 2000-01-01 (xsd:date)
is ?:hasPart of
?:license
  • info:eu-repo/semantics/restrictedAccess (xsd:string)
?:linksDataset
?:linksExternal
?:linksOtherdocs
?:linksRemarks
?:locationsFree
  • Deutschland. Bundesrepublik Deutschland (Früheres Bundesgebiet) von 1960 bis 2000; Neue Bundesländer von 1991 bis 2000. Die Werte für die Jahre 1999 und 2000 werden in der Primärquelle als „vorläufige Angaben“ ausgewiesen. (de)
?:locationsId
  • DE (xsd:string)
?:name
  • Das Sozialbudget in West- und Ostdeutschland 1960 – 2000. (de)
  • Social Budget in West and East Germany between 1960 and 1000 (en)
?:numberOfUnits
  • 40 Jahre (xsd:string)
?:numberOfVariables
  • 281 Zeitreihen (xsd:string)
?:publicationType
  • dbk (en)
?:publisher
?:sourceInfo
  • GESIS Data Archive, Cologne. ZA8390 Data file Version 1.0.0, https://doi.org/10.4232/1.12154 (en)
  • GESIS Datenarchiv, Köln. ZA8390 Datenfile Version 1.0.0, https://doi.org/10.4232/1.12154 (de)
  • GESIS-DBK (xsd:string)
?:spatialCoverage
?:startDate
  • 1960 (xsd:gyear)
  • 1960-01-01 (xsd:date)
?:studyNumber
  • ZA8390 ()
?:studyPublications
  • Keine (online Publikation). (xsd:string)
?:system
rdf:type
?:version
  • 1.0.0 (xsd:string)