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  • Die folgende Datensammlung umfasst in einem Überblick die Entwicklung der Schulden öffentlichen Haushalte in der Bundesrepublik Deutschland von 1950 bis 2000. Als Staatsverschuldung wird hier die öffentliche Mittelbeschaffung auf dem Kreditwege verstanden. Neben den Steuern, Gebühren und Beiträgen stellt die öffentliche Kreditaufnahme die dritte wichtige Einnahmequelle des Staates dar. Die öffentliche Kreditaufnahme (Verschuldung) kann unterschiedliche Begründungen haben: Sie dient als Puffer, wenn innerhalb eines Haushaltsjahres einnahmen- und Ausgabenentwicklung nicht immer synchron verlaufen. Sie wird aber auch als wirtschaftpolitisches Instrument betrachtet. Hinsichtlich der wichtigsten wirtschaftspolitischen Wirkungen der (gewollten oder gezielten) öffentlichen Verschuldung sind als Bereiche zu nennen: die Stabilisierungswirkungen in Bezug auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage und Liquidität, die Wachstumswirkungen in Bezug auf den Arbeits- und Kapitaleinsatz in einer Volkswirtschaft und die Verteilungswirkungen im Hinblick auf die personelle und funktionale Einkommensverteilung in einer Volkswirtschaft.
    Im Unterschied zu Steuereinnahmen, die gelegentlich als ordentliche Einnahmen des Staates bezeichnet werden, handelt es sich aber bei öffentlichen Krediten um außerordentliche Einnahmen, da sie zumindest ihrem Wesen nach keine regelmäßigen Einnahmen des Staates sein sollen und ferner nur vorläufige Einnahmen sind, da sie zu späteren Zins- und Tilgungsausgaben des Staates führen.
    Staatsschulden sind Finanzschulden der öffentlichen Haushalte, die aufgenommen werden, wenn die laufenden Einnahmen aus Steuern und sonstigen Quellen nicht ausreichen, um die laufenden Staatsausgaben zu decken. Der jährliche Zuwachs der Staatsverschuldung wird als Nettoneuverschuldung oder Nettokreditaufnahme bezeichnet. Darin sind die jährlichen Tilgungsleistungen des Staates bereits verrechnet (die Nettokreditaufnahme ergibt sich aus der Verrechnung von Bruttokreditaufnahme minus Aufwendungen für die Schuldentilgung). Die Nettoneuverschuldung ist eine Stromgröße. Davon zu unterscheiden ist der Schuldenstand (Bestandsgröße). Er entspricht den aufsummierten Nettoneuverschuldungen der Vergangenheit. Auf den bestehenden Schulden sind Zinsen in dem laufenden Jahr und in den zukünftigen Jahren zu zahlen. Hinter dem Schuldenstand verbergen sich umfangreiche Transaktionen der Bruttoentschuldung und Bruttoneuverschuldung. Auslaufende Titel müssen zurückbezahlt und durch neue ersetzt werden. Auch muss die Liquidität des Staates gesichert werden, weil der Mittelzufluss zu den Zeitpunkten der Steuertermine in der Regel asynchron zu den Zeitpunkten der Zahlungstermine erfolgt.
    Die Erfassung der Verschuldung des öffentlichen Sektors bietet insofern Probleme, als die Erfassung des öffentlichen Sektors selbst vielfach nicht eindeutig ist. Der öffentlichen Verschuldung auf jeden Fall zuzurechnen ist jeweils die Verschuldung der Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände). In Deutschland zählen hinzu die Sondervermögen des Bundes: das ERP - Sondervermögen, der Erblastentilgungsfonds und der Fonds „Deutsche Einheit“ (ab 1990), Bundeseisenbahnvermögen (ab 1994), Entschädigungsfonds (ab 1994), Erblastentilgungsfonds (ab 1995; vor 1995: Kreditabwicklungsfonds), Steinkohlefonds (ab 1996) und die Schulden der kommunalen Krankenhäuser mit kaufmännischem Rechnungswesen. Nicht zur Verschuldung zählen die Schulden von Bahn (mit Ausnahme der im Bundeseisenbahnvermögen zusammengefassten Altschulden) und Post.
    Grundlage bildet die amtliche Finanzstatistik. Im Rahmen der Finanzstatistik werden jährlich die Ausgaben und Einnahmen sowie die Schulden der öffentlichen Haushalte nachgewiesen. Grundlage für die Datenerfassung für die Finanzstatistik bilden die haushaltsrechtlichen Vorschriften der einzelnen öffentlichen Haushalte. Ein methodischer Bruch ergab sich ab dem Berichtsjahr 1998. In Anpassung an die Neuabgrenzung des Staatssektors nach dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (ESVG 1995) zählen die Träger der Zusatzversorgung des Bundes, der Länder, der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie die Krankenhäuser und Hochschulkliniken mit kaufmännischem Rechnungswesen ab 1998 nicht mehr zu den öffentlichen Haushalten, sondern zu den öffentlichen Unternehmen. Bei der Darstellung der Langen Reihen über die „Entwicklung der öffentlichen Schulden“ wurden die Schulden der Krankenhäuser mit kaufmännischem Rechnungswesen ab dem Berichtjahr 1992 rückwirkend in der Schuldenstatistik eliminiert. Die Schulden der kommunalen Krankenhäuser mit kaufmännischem Rechnungswesen fallen allerdings mit einem Anteil von etwa 0,1% am Schuldenstand aller öffentlichen Haushalte ohnehin kaum ins Gewicht.


    Zu folgenden Themen sind Zeitreihentabellen zusammengetragen worden:

    Datentabellen in HISTAT:

    A. Übersichten
    A.1a Verschuldung der öffentlichen Haushalte nach Kreditnehmern (1950-2000)
    A.1b Entwicklung der öffentlichen Schulden nach Kreditnehmern, nach veränderter Methodik (1950-2000)
    A.2 Verschuldung der öffentlichen Haushalte, ausgewählte Schuldarten (1950-2000)
    A.3 Schuldenstand der Gebietskörperschaften nach Arten – alte Methodik (1950-1989)
    A.4a Schuldenstand der Gebietskörperschaften nach Arten - neue Methodik (1950-2000)
    A.4b Schuldenstand sonstiger Körperschaften nach Arten - neue Methodik (1950-2000)
    A.5 Bruttoinlandsprodukt, öffentlicher Gesamthaushalt, nach der Finanzstatistik (1962-2000)
    A.6 Indikatoren der Staatsverschuldung, Quoten in Prozent (1962-2000)

    B. Verschuldung der öffentlichen Haushalte nach Entstehungsbereichen
    B.1 Verschuldung der öffentlichen Haushalte nach Entstehungsbereichen (1950-2000)
    B.2 Schuldenstand nach Körperschaftsgruppen (Kreditmarktschulden im weiteren Sinne), in Mill. DM und pro Einwohner (1950-2000)

    C. Nettokreditaufnahme
    C.1a Nettokreditaufnahme von Bund, Ländern und Gemeinden, nach BMF - Finanzberichten (1950-2000)
    C.1b Nettokreditaufnahme, öffentlicher Gesamthaushalt - ohne/mit Sozialversicherung und Zweckverbände (1950-2000)
    C.2 Nettokreditaufnahme der öffentlichen Haushalte, Rechnungsergebnisse in Mill. DM (1950-2000)

    D. Formen der öffentlichen Verschuldung (nach dem Statistischen Bundesamt und der Deutschen Bundesbank)
    D.1 Verschuldung der öffentlichen Haushalte insgesamt nach Formen (Gläubigern) (1950-1997)
    D.2 Verschuldung des Bundes (einschl. LAF und Auftragsfinanzierung Öffa) nach Formen (Gläubigern) (1950-1997)
    D.3a Verschuldung der westdeutschen Länder nach Formen (Gläubigern) (1950-1997)
    D.3b Verschuldung der ostdeutschen Länder nach Formen (Gläubigern) (1991-1997)
    D.4a Verschuldung der westdeutschen Gemeinden nach Formen (Gläubigern) (1950-1997)
    D.4b Verschuldung der westdeutschen Gemeinden nach Formen (Gläubigern) (1991-1997)
    D.5a Verschuldung öffentlicher Haushalte: ERP - Sondervermögen nach Formen (Gläubigern) (1950-1997)
    D.5b Verschuldung: Sondervermögen Fonds "Deutsche Einheit" nach Formen (Gläubigern) (1990-1997)
    D.5c Verschuldung: Sondervermögen Kreditabwicklungsfonds / Erblastentilgungsfonds nach Formen (Gläubigern) (1990-1997)
    D.5d Verschuldung: Sondervermögen Bundeseisenbahnvermögen nach Formen (Gläubigern) (1994-1997)
    D.5e Verschuldung: Sondervermögen Ausgleichsfonds Steinkohleneinsatz nach Formen (Gläubigern) (1995-1997)
    D.5f Verschuldung: Sondervermögen Entschädigungsfonds nach Formen (Gläubigern) (1996-1997)
    D.6 Verschuldung der öffentlichen Haushalte nach Kreditnehmern (1950-1997)

    E. Internationaler Vergleich: Verschuldungsquoten
    E.1 Staatsschuldenquote im internationalen Vergleich (1980-2000)
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  • Daten Historischer Studien (de)
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  • Sensch, Jürgen (2009): National dept of the Federal Republic of Germany, 1950 to 2000. GESIS Data Archive, Cologne. ZA8353 Data file Version 1.0.0, https://doi.org/10.4232/1.8353 (en)
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  • Quellen: Publikationen des statistischen Bundesamtes Wiesbaden: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland; Lange Reihen zur Wirtschaftsentwicklung; Fachserie 14, Finanzen und Steuern. Reihe 5, Die Schulden der öffentlichen Haushalte. Publikation des Bundesministeriums der Finanzen: Jährliche Finanzberichte. Bonn bzw. Berlin. Publikationen des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichern Entwicklung (Jahresgutachten 1994/95; Jahresgutachten 1997/98; Jahresgutachten 2002/03). Bundesministerium für Arbeit und Soziales: Statistisches Taschenbuch. Arbeits- und Sozialstatistik. Bonn. Deutsche Bundesbank (Hrsg), 1998: 50 Jahre Deutsche Mark. Monetäre Statistiken 1948-1997 auf CD-ROM. München: C.H. Beck; F. Vahlen. (Quelle: Berechnung der Deutschen Bundesbank unter Verwendung von Angaben des Statistischen Bundesamtes). Deutsche Bundesbank (Hrsg), 1998: Monatsbericht der Deutschen Bundesbank, Dezember 1998. (de)
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  • Deutschland. 1950: Bundesgebiet ohne Berlin (West) und ohne das Saarland. Ab 1951 wurde Berlin (West), seit 1960 das Saarland einbezogen. Bis 1990: Früheres Bundesgebiet; ab dem Berichtsjahr 1991: das erweiterte Bundesgebiet nach der Wiedervereinigung (Deutschland) (de)
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