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  • Die vorliegende Arbeit untersucht die Eisen- und Stahlindustrie im Deutschen Zollgebiet von 1850 bis 1914. Die Eisen- und Stahlindustrie wurde dabei, soweit möglich, nach der heute in den Statistischen Ämtern üblichen "Systematik der Wirtschaftszweige" (SYPRO) abgegrenzt. Sie umfasst demnach die Produktion der Hochofen-, Stahl- und Walzwerke, der Schmiede-, Press- und Hammerwerke sowie der Ziehereien und Kaltwalzwerke. Der Begriff "Eisen- und Stahlindustrie wird synonym mit dem Begriff "Eisenschaffende Industrie" verwandt, auch wenn letzterer heute streng genommen nur die oben aufgezählten Gruppen ausschließlich der Ziehereien und Kaltwalzwerke umfasst.
    Bei der Abgrenzung des Untersuchungszeitraums wurde angesichts einer Fülle von Periodisierungsproblemen eine pragmatische Entscheidung getroffen. Die Untersuchung beginnt mit der Mitte des 19. Jahrhunderts (1850), als eine ausgeprägte Expansion der Schwerindustrie einsetzte und seitdem mit den Jahren 1850/52 auch eine, regional differenzierte, ausreichende Datengrundlage vorhanden war. Sie endet mit dem Jahr 1914, da mit der verstärkt einsetzenden Kriegswirtschaft veränderte Bedingungen galten.
    Die Studie analysiert die unterschiedlichen Entwicklungstendenzen der Eisen- und Stahlindustrie in den fünf wichtigsten Produktionsgebieten sowie im Deutschen Zollgebiet insgesamt. Die fünf Regionen sind: das Ruhrgebiet, das Saargebiet, das Siegerland, Elsass-Lothringen/Luxemburg, Oberschlesien. Die Auswahl der Regionen wurde nach ihrer ökonomischen Bedeutung für die Eisen- und Stahlindustrie, die vor allem bestimmt wird durch die Produktionskapazität, die Produktionshöhe und den entsprechenden Verbrauch, vorgenommen. Das Problem der sachgerechten Abgrenzung der Regionen konnte im Hinblick auf die Fragestellung folgendermaßen gelöst werden: Es wurden möglichst Regionen gebildet, in denen für die dort ansässigen Unternehmen die Rohstoffbedingungen, die Produktions- und Absatzbedingungen annähernd gleich waren (Homogenitätsprinzip). Streng genommen ließe sich eigentlich nur Betrieb für Betrieb, oder Produktionsort für Produktionsort miteinander vergleichen und in dieser Weise typische Standorte identifizieren. Es konnte jedoch herausgearbeitet werden, dass für die relativ eng begrenzten Standorte der Eisenindustrie im Saargebiet, im Siegerland, in Oberschlesien, in Luxemburg und z.T. auch in Lothringen die Bedingungen nicht allzu stark differieren. Innerhalb des Ruhrgebiets, für dessen eigentliches Kerngebiet es im vorigen Jahrhundert keine statistisch-regionale Erfassungsbasis gab, musste allerdings häufiger zwischen westlichen Werken (Standort am Rhein), mittleren und östlichen Werken (Raum Dortmund) unterschieden werden.
    Die in empirischen Untersuchungen meist wegen der Verfügbarkeit entsprechender regionaler Daten gewählte Abgrenzung nach Verwaltungsregionen konnte nur für zwei Regionen, Oberschlesien und Lothringen/Luxemburg, legitimiert werden. Die ökonomisch zusammengehörenden Regionen gingen im Falle des Ruhrgebiets und des Siegerlandes über Verwaltungsgrenzen hinaus bzw. waren enger als das zugehörige Verwaltungsgebiet zu begrenzen (Saargebiet). Damit mussten, soweit möglich, sowohl in bezug auf die regionale Abgrenzung als auch in bezug auf die erhobenen Indikatoren, neu Langzeitreihen zusammengestellt werden, die in einem statistischen Anhang nachgewiesen sind.
    Die Notwendigkeit, den deutschen Industrialisierungsprozess regional und sektoral zu disaggregieren, wurde wiederholt von namhaften Autoren begründet. Die vorliegende Arbeit greift diese Anregungen auf und untersucht am Beispiel der Eisen- und Stahlindustrie die Determinanten der räumlichen Verteilung und ihrer Rückwirkungen auf die Struktur dieser Branche.
    Im Anschluss an die Behandlung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Produktionstechnik werden folgende Problembereiche behandelte
    - Welchen Einfluss haben die traditionellen Standortfaktoren, wie Rohstoffkosten, Transport- und Lohnkosten auf die relative Entwicklung der Regionen im Zeitablauf?
    - Welche Wachstumsraten und -formen waren in den einzelnen Regionen zu erkennen und inwiefern beruhten disparitäre Entwicklungen auf besonderen Faktoren, die über die natürlichen Bedingungen hinausgingen?
    - Welche Dynamik ging von der Produktionstechnik aus und wie ist die Bedeutung neuer, moderner Anlagen einzuschätzen (Vintage-Effekt)? - Warum verfestigen sich einmal gebildete Raumstrukturen, obwohl die Standortbedingungen einem schnellen Wandel unterzogen sind?
    Dabei wird zunächst von der "Arbeitshypothese" ausgegangen, dass die fünf untersuchten Regionen im Zeitablauf mit unterschiedlichen und sich schnell ändernder. Problemen der Rohstoffversorgung und der Versorgung mit anderen Vorleistungen konfrontiert waren. Die Vor- und Nachteile der prosperierenden gegenüber relativ stagnierenden Regionen unterschieden sich im Saldo weit weniger als zunächst anzunehmen war. Daher mussten andere Faktoren, wie die horizontale und vertikale Konzentration und ihr Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Anlagen sowie das Volumen und die Nähe zu den Absatzmärkten etc. untersucht werden. Der Gang der Untersuchung versucht, diese Überlegungen Schritt für Schritt zu bearbeiten, auch wenn selbstverständlich davon auszugehen ist, dass die genannten Faktoren in einer wechselseitigen Abhängigkeit stehen.“
    Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Eine umfassende, geschlossene Theorie regionaler Entwicklungsprozesse liegt nicht vor. Daher ist die vorliegende empirische Analyse darauf angewiesen, auf einzelne, operationalisierbare Erklärungsansätze zurückzugreifen, diese zu dem im folgenden kurz umrissenen Untersuchungskonzept zu integrieren und mit den empirischen Befunden zu konfrontieren.
    Im Gegensatz zur herrschenden Auffassung, dass Raumordnungsprobleme durch Wirtschaftswachstum gelöst werden können, wird in der vorliegenden Arbeit davon ausgegangen, dass regional ungleichzeitiges und ungleichmäßiges Wachstum eine Begleiterscheinung und Bedingung des Wachstumsprozesses selbst ist. Dies erfordert zunächst ein Eingehen auf die Wechselwirkungen von allgemeiner und regionaler Problematik. Hier wird sowohl an Erkenntnisse der empirischen Standortforschung als auch an klassische Raumordnungsmodelle in dem Sinne angeknüpft, dass die Determinanten industrieller Standortwahl nicht nur von der Art der Branche, sondern auch von allgemeinen Entwicklungsfaktoren wie insbesondere den konjunkturellen ´nationalen" Wachstumszyklen, dem Tempo des Technischen Fortschritts sowie den Absatzmärkten (einschließlich ihrer Organisation) abhängig und entsprechend veränderbar sind. Auch gilt es die regionalen "Verlaufsmodelle" der Eisen- und Stahlindustrie an den nationalen Durchschnittswerten zu messen, um spezifische Entwicklungen, aber auch Parallelen sichtbar werden zu lassen. Schließlich soll herausgearbeitet werden, dass die Eisen- und Stahlindustrie ein relativ großes Gewicht in der Gesamtwirtschaft im eine Analyse der nationalen Entfaltung der Eisen- und Stahlindustrie, insbesondere der konjunkturellen Bewegung, des außenwirtschaftlichen Impulses, der Kopplungseffekte zu anderen Branchen und der Entwicklung der Produktionstechnik.
    Das Wachstum der Eisen- und Stahlindustrie im Dt. Zollgebiet von 1850-1914 führte, aufgrund später herauszuarbeitender Faktoren, zu einer räumlichen Konzentration der Produktion in wenigen Zentren und zu einer relativen Bedeutungsverschiebung dieser Zentren. Dieser Trend wird anhand der regionalen Verteilung der Produktion, der Investition und der Beschäftigung im Kapitel 3 skizziert, die besondere Entwicklung der einzelnen Regionen im Abschnitt 5.1.
    Im Anschluss daran erfolgt eine ausführliche empirische Untersuchung der regional unterschiedlichen natürlichen Grundlagen, insbesondere der klassischen "Standortfaktoren" im Sinne A. Webers, den Rohstoffinputs, Transportkosten und Lohnkosten. Dies geschieht jedoch nicht statisch, sondern unter Berücksichtigung des Technischen Fortschritts, der konjunkturellen Bedingungen (Preise und Menge), der Wettbewerbsbeschränkungen (z.B. Kokssyndikat) und der Substituierbarkeit mit anderen Kostenfaktoren. Die wichtigsten Indikatoren sind dabei der Vergleich ökonomischer Transportentfernungen, der Kostenvergleich für Rohstoffe loco Region, Selbstkostenvergleiche, Lohnstückkosten, Transporttarife und das Verhältnis von Roheisen-/Halbzeugproduktion zur Stahlverarbeitung. (Kapitel 4)
    Es wird zu zeigen sein, und dies markiert auch die Grenzen der traditionellen Standorttheorie, dass die unterschiedlichen Rohstoffbedingungen, Transportmöglichkeiten und evtl. Lohnkostenunterschiede allein, selbst wenn sie im Zeitablauf und in Beziehung zur Produktionstechnik betrachtet quasi dynamisiert werden, nicht die regionalen Wachstumsdifferenzen erklären können. Vielmehr müssen zusätzliche, andere "raumdifferenzierende" Faktoren wirksam gewesen sein, die Standortverlagerungen nach kostenminimalen Inputfaktoren betrachtet nicht sinnvoll erscheinen ließen (Erhalt traditionaler Standorte) oder nicht ermöglichten (Bedeutungsverlust traditionaler Standorte).
    Im Kapitel 5 werden daher verschiedene Determinanten, die die Kosten- und Erlösstruktur wesentlich mit beeinflussen und die vorhandene Nachteile in den Rohstoffbedingungen mindestens ausgleichen konnten, behandelt. Zwei Kernpunkte, die sich gegenseitig bedingen, sind hierbei herauszustellen: Einmal ist es die Absatzkomponente als Versuch, die in theoretischen Abhandlungen häufig genannten Agglomerationsvorteile, Kopplungsintensität von Wachstumspolen (Struktur-Hypothese) und Export-Hypothese zu konkretisieren. Hierzu zählen Preise, Mengen, Struktur und Qualität, Richtung und Reichweite des Absatzes, aber auch die Wirksamkeit von Wettbewerbsbeschränkungen (Kartelle etc.) und ihr Einfluss auf die Verfestigung von Vorrangstellungen. Zum anderen wird herausgearbeitet, dass es signifikante Unterschiede in der Größe, der Integrationsstufe und damit der Leistungsfähigkeit der Werke im durchschnittlichen Vergleich der Regionen gab. Produktivitäts- bzw. Kostenvorteile waren nur dann zu erzielen, wenn die installierten Kapazitäten von ihrer Größe, Integration und Effizienz den jeweiligen technischen Möglichkeiten entsprachen. Der theoretische Ausgangspunkt dieser Überlegung ist dabei, dass Produktionsfaktoren nicht in allen Regionen gleich effizient sind und dass sie damit interregional nur eingeschränkt und selektiv mobil sind.“

    Verzeichnis der Tabellen (ZA-Datenbank HISTAT):
    A. Tabellen aus dem Anhang
    A.01 Die Produktion von Roheisen insgesamt im Deutschen Zollgebiet (1850-1914)
    A.02 Die Roheisenproduktion im (engeren) Ruhrgebiet (1852-1911)
    A.03 Die Roheisenproduktion insgesamt im Saargebiet (1850-1914)
    A.04 Die Produktion von Roheisen insgesamt in Elsass-Lothringen/Luxemburg (1872-1914)
    A.05 Die Roheisenproduktion im Siegerland (1850-1913)
    A.06 Die Roheisenproduktion in Oberschlesien, 1850-1914
    A.07 Anteile des Gießereiroheisens (in % der Gesamtroheisenproduktion der jeweiligen Regionen (1872-1914)
    A.08 Anteile von Roheisen zur Schweisseisen- und zur Flusseisenbereitung
    (in % der Gesamtroheisenproduktion der jeweiligen Regionen (1872-1914)
    A.11 Entwicklung ausgewähler Rohstoffpreise (1870-1913)
    A.12 Die Anteile der Regionen an der Roheisenproduktion insgesamt im Deutschen Zollgebiet (1850-1914)
    A.13 Die Produktion von Stahl im Deutschen Zollgebiet (1850-1914)
    A.14 Die Produktion von Stahl insgesamt in Rheinland und Westfalen (einschliesslich Saargebiet und Siegerland) (1850-1911)
    A.15 Die Produktion von Stahl im Saargebiet (1850-1914)
    A.16 Die Produktion von Stahl insgesamt in Elsass-Lothringen/Luxemburg (1872-1914)
    A.17 Die Produktion von Stahl im Siegerland (1852-1913)
    A.18 Die Produktion von Stahl in Oberschlesien (1850-1914)
    A.19 Die Produktion von Stahl insgesamt im Rheinland und Westfalen (ohne Saargebiet und Siegerland) (1852-1911)
    A.20 Erzeugung von Stahlfabrikaten insgesamt und ausgewählter Produktgruppen, Deutsches Zollgebiet (1871-1908)
    A.21 Flussstahlerzeugung des deutschen Zollgebietes nach Sorten (1871-1914)
    A.22 Die Anteile der Regionen an der Stahlproduktion des Deutschen Zollgebietes (1852-1914)
    A.23 Verkaufspreise ausgewählter Roheisensorten und Stahlfabrikate (1880-1913)

    B. Tabellen aus dem laufenden Text des Buches
    B.01 Importe, Exporte und Verbrauch des Deutschen Zollvereins an Roheisen insgesamt (1850-1879)
    B.02 Importe und Exporte von Stahl und von Eisenbahnschienen, sowie des Stahlverbrauch in Bezug auf das Deutsche Zollgebiet in t (1850-1879)
    B.03 Importe und Exporte von Stahlprodukten, Halbzeug- und Eisenbahnmaterialexporte, Roheisenverbrauch pro Kopf im Deutschen Zollgebiet (1880-1913)
    B.04 Menge des im Deutschen Zollvereins hergestellten Eisenbahnmaterials und sein Anteil an der Gesamterzeugung von Stahlfertigprodukten (1852-1911)
    B.05 Produktion und Beschäftigte im Eisenerz- und Steinkohlenbergbau im Deutschen Reich (1850-1910)
    B.06 Anzahl der Hochöfen und die Produktionskapazitäten für Roheisen nach Gebieten (1860-1909)
    B.07 Regionale Verteilung der Puddelöfen im deutschen Zollgebiet (1861-1882)
    B.08 Beschäftigte in der Eisen- und Stahlindustrie (1852-1911)
    B.09 Kosten der Eisenerze in Rheinland-Westfalen (1885-1905)
    B.10 Die Erzversorgung des Saargebiets (1880-1910)
    B.11 Eisenerzförderung, Steinkohlenproduktion, Kohlen- und Koksbezug in Elsass-Lothringen/ Luxemburg (1880-1910)
    B.12 Eisenerzförderung im Siegerland (1870-1910)
    B.13 Die Eisenerzversorgung Oberschlesiens (1863-1912)
    B.14 Förderkosten pro Tonne Steinkohle nach Regionen (1850-1900)
    B.15 Die Roheisenproduktion in Luxemburg und Elsass-Lothringen (1854-1871)
    B.16 Die Stahlproduktion in Rheinland und Westfalen sowie im Siegerland (1861-1882)
    B.17 Produktion an Stahlfertigerzeugnissen in t im Ruhrgebiet (1870-1878)
    B.18 Export der fünf gemischten Saarwerke an Stahlfertigerzeugnissen und der Anteil der Exporte an der Gesamtproduktion (1886-1912)
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  • Daten Historischer Studien (de)
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  • Martin, Bernd (2006): Die Zentren der Eisen- und Stahlindustrie im Deutschen Zollgebiet 1850-1914. GESIS Datenarchiv, Köln. ZA8246 Datenfile Version 1.0.0, https://doi.org/10.4232/1.8246 (de)
  • Martin, Bernd (2006): The Centers of Iron- and Steel production in the German Customs area (Deutsches Zollgebiet) between 1850 and 1914. GESIS Data Archive, Cologne. ZA8246 Data file Version 1.0.0, https://doi.org/10.4232/1.8246 (en)
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  • Amtlichen statistischen Veröffentlichungen (mit entsprechenden Langzeitreihen). Hierzu gehörte insbesondere die: Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im preußischen Staate und einzelne Veröffentlichungen von Oberbergämtern/ Bergämtern, die Reichsstatistik (Erste Reihe, Neue Folge, Vierteljahreshefte, Monatshefte), Statistische Jahr- und Handbücher. Die Zahlen zur preußischen Statistik wurden zunächst aus den Unterlagen der Bergbehörden gewonnen und vom preußischen Handelsministerium, später vom Kaiserlichen Statistischen Amte herausgegeben worden. Entsprechend erfolgte die Einteilung der Regionen nach fünf Hauptbergdistrikten (entsprechend der Bergverwaltung). 1861 erfolgte eine Neuabgrenzung östlicher Bergreviere und Umbenennung in Oberbergamtsbezirke, sowie eine Untergliederung in einzelne Bergämter. Hinzu trat allerdings seit 1861 eine politische Gliederung nach Regierungsbezirken. Mit der Reichsstatistik setzte sich diese Gliederung in Regierungsbezirken, Provinzen, Preußen und außerpreußischen Ländern fort. Für die regionale Gliederung konnte diese nach politisch-/ verwaltungsbezirklichen Distrikten aufgestellte Statistik nur in zwei von zehn Tabellenwerken z.T. direkt übernommen werden (Roheisenproduktion des Saargebiets und Oberschlesien). Zur Erfassung aller anderen Stahlreviere mussten entweder auf Basis des amtlichen Materials neue Langzeitreihen zeitraubend zusammengestellt, umgerechnet und erhoben werden oder weitere Quellen herangezogen werden. Solche Zusammenstellungen auf amtlicher Datenbasis gelang für die Roheisen- und Stahlproduktion des Ruhrgebiets und Elsaß-Lothringen/ Luxemburgs. Für die Roheisenproduktion des Siegerlandes, die Stahlproduktion des Saarreviers und Oberschlesiens waren zunächst die Veröffentlichungen regionaler Vereine und Verbände, wie z.B. die Zeitschrift des Oberschlesischen Berg- und Hüttenmännischen Vereins, statistisch orientierte Branchenmonographien, Handelskammerberichten und Firmenfestschriften und Firmenmonographien der Ausgangspunkt der Erhebungen. (Hierbei waren allerdings z.T. divergierende Erhebungsgrundlagen und Systematiken zu beachten.) Zur Zuverlässigkeit und Vollständigkeit können weder systematische Verzerrungen oder Fehlerspannen, die erhebungsbedingt sind, bestimmt werden noch Schätzungen vorgenommen werden. Gewisse Mängel und Unklarheiten in der amtlichen Statistik sind insbesondere in der Periode 1850-1877 zu konstatieren. Für die zweite Quellengruppe, der Erhebungen meist erst zeitlich später begannen (Stahl und Eisen z.B. ab 1881) konnten bei vereinzelten Überprüfungen recht gute Übereinstimmung mit amtlichen Materialien festgestellt werden. Alle Daten dieser Arbeit sind jedoch auch, entsprechend der Grundkonzeption des ersten Quellenbandes zur Hüttenindustrie , quellenkritisch kommentiert und mit ausführlichen Anmerkungen versehen worden. Dies beinhaltet z.B., daß Angaben, die Schätzungen, Doppelzählungen, Unklarheiten etc. enthalten gegenüber ´harten´ Daten kenntlich gemacht und die Fehlerquelle erläutert wurde, soweit dies aus dem Quellenmaterial hervorging. (de)
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