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Stadtforschung ist in Deutschland traditionell großstadtorientiert. Kleinstädte werden weder in
wissenschaftlichen noch in politischen Auseinandersetzungen in ihren Strukturen, Bedeutungen und Funktionen hinreichend wahrgenommen und differenziert betrachtet. Eine adäquate Erforschung von Kleinstädten erfordert systematische, vergleichende sowie inter- und transdisziplinäre Ansätze. Traditionelle Zuschreibungen sollten kritisch hinterfragt und Kleinstädte in ihrer Vielfalt und Differenziertheit empirisch untersucht werden. Dabei geht es sowohl um die äußeren Prägungen und heterogenen inneren Strukturen als auch um regionale Funktionen und Verflechtungen. Die Verfügbarkeit bzw. Generierung von statistischen Daten, die auch kleinräumige Analysen ermöglichen, sind dabei ebenso notwendig wie umfassendere Studien, die über begrenzte und anlassbezogene Einzelfalluntersuchungen hinausgehen. Schließlich sollten auch die Forschungsförderung und die akademische Lehre Kleinstädte systematischer als bislang adressieren. Dieses Positionspapier enthält Empfehlungen für Wissenschaft, Lehre, amtliche Statistik und Forschungsförderung aus der Perspektive der Kleinstadtforschung.
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