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  • Wie kaum ein anderer Großraum Europas sind die Alpen seit mehr als einem halben Jahrhundert besonders tiefgreifenden Prozessen des regionalen Strukturwandels ausgesetzt. Zentrales Ergebnis dieser Entwicklung ist die Herausbildung einer ausgesprochen differenzierten Raumstruktur, die zugleich mit einer Reihe ernst zu nehmender ökonomischer, soziokultureller und ökologischer Probleme verbunden ist. Für Raumordnung und Regionalpolitik stellen diese eine besondere Herausforderung dar. Zur Lösung der entstandenen Probleme stehen heute vorrangig Überlegungen zur Diskussion, die der Vielfalt der räumlichen Entwicklungstendenzen über die Formulierung regionsspezifischer Handlungsstrategien in Politik und Planung Rechnung zu tragen versuchen. Entsprechende Ansätze einer "regionalisierten Regionalentwicklung" werden primär aus zwei Richtungen beeinflusst: Auf der einen Seite beruhen sie auf Vorstellungen einer stärker dezentralen Steuerung notwendiger Entscheidungsprozesse, die mit der Verlagerung vormals zentral-staatlicher Aufgaben und Zuständigkeiten auf eine regionale Ebene verbunden sind. Auf der anderen Seite wird dieser Prozess durch eine Regionalisierung "von unten" bestimmt, wie sie u. a. in verschiedenen Formen der interkommunalen Kooperation sichtbar wird. Der österreichische Nationalpark Hohe Tauern stellt ein geeignetes Beispiel dar, anhand dessen Möglichkeiten, Widersprüche und Grenzen von Strategien einer "regionalisierten Regionalentwicklung" im Alpenraum diskutiert werden können. So gilt die Einrichtung des Nationalparks über die Grenzen der Länder Kärnten, Salzburg und Tirol hinweg heute vielfach als ein "Lehrstück" der alpinen Raumordnung, das primär auf der Qualität eines inzwischen weithin unbestrittenen Zonierungskonzeptes beruht. Darüber hinaus wird die mit der Installierung des Schutzgebietes eingeleitete Entwickl ung der "Nationalparkregion" aber auch als ein Modell für die Erprobung regional angepasster Entwicklungsstrategien in peripheren ländlichen Räumen angesehen. Die Erfahrungen mit der bisherigen Entwicklung in der Nationalparkregion Hohe Tauern vermitteln dabei allerdings ein heterogenes, keineswegs widerspruchsfreies Bild. Zu den erkennbaren Problemen zählt insbesondere die nach wie vor unzureichende regionale Abstimmung diverser Entwicklungsprojekte, die mit dem Fehlen eines regionalen Leitbildes für den Gesamtraum der Nationalparkregion einhergeht. Auch die Entwicklung entsprechender Einrichtungen eines professionellen Regionalmanagements sowie mehrerer LEADER-Aktionsgruppen haben dieses Defizit einer stärkeren Verankerung der "regionalen Ebene" nur bedingt auszugleichen vermocht. Stattdessen wirkt insbesondere im Bereich der touristischen Infrastrukturplanung heute nach wie vor die Konkurrenz der Gemeinden in starkem Maße als Motor der regionalen Entwicklung. Mit der Vorstellung einer nationalparkkonformen -nachhaltigen- Entwicklung der Region erscheint dieses Bild schwerlich vereinbar. Insoweit wird deutlich, dass die angestrebte Integration des Schutzgebietes mit der Gesamtentwicklung der Region nach wie vor ein beträchtliches Stück hinter den Erwartungen und Möglichkeiten einer "regionalisierten Regionalentwicklung" zurückbleibt. (xsd:string)
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  • Nationalpark Hohe Tauern: Lehrstück einer "regionalisierten Regionalentwicklung" im Alpenraum? (xsd:string)
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  • In: Europa Regional, 9.2001, 2001, 2, 89-98 (xsd:string)
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