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  • Geschlossene, überwachte Wohnkomplexe gehören inzwischen auch in Polen als grundlegend neues städtebauliches Phänomen zum Alltag. Und unter den Neubauten der letzten Jahre können Mauern, Zäune, Kameras und Sicherheitsdienste schon als Standard gelten. Im Jahre 2001 tauchten sie bereits in Form eines Songtextes der in Polen bekannten Rock-Gruppe T-Love auf. Und im September 2003 berichtete das Warschauer "City Magazine", dass in der polnischen Hauptstadt auch der materielle Gegenpart zur Textform an einigen Stellen wie Pilze aus dem Boden zu schießen scheint. Angestoßen durch vermehrte Forschung und kritische Veröffentlichungen, erhält das Thema inzwischen auch immer weiteren Einzug in den öffentlichen Diskurs. In Mittelost- und Osteuropa vollzieht sich ein schneller Wandel - gesellschaftlich, politisch, wirtschaftlich. Die Zeiten des Kommunismus sind gerade einmal rund 15 Jahre her. Und die schnelle und radikale Transformation der post-kommunistischen Stadt hat ihre Spuren hinterlassen. Dabei handelt es sich einerseits um einen lokalen, mittel-osteuropäischen, Übergang zur Marktwirtschaft und zu demokratischen Systemen der Politik. Andererseits kommt die Öffnung zum Weltmarkt hinzu, die Städten rund um den Erdball gemein ist und den globalen Wandel ausmacht. Rückwirkend, wiederum, nimmt die wirtschaftliche Globalisierung auch Einfluss auf lokale politische, ökonomische, soziale und kulturelle Veränderungen. Als räumliches Ergebnis wirkender globaler wirtschaftlicher Kräfte können dabei in Transformationsstädten häufig Gated Communities vorgefunden werden. Sie entstehen entweder aufgrund steigender sozialer Polarisierung oder durch die Gentrifizierung innerstädtischer heruntergekommener Nachbarschaften. Die Aufteilung von Metropolen in zwei sich gegenüberliegende Realitäten beginnt. Die eine Realität ist die der geschlossenen Stadt. Und die Realität auf der anderen Seite sind die Ghettos der Armut, der Übriggebliebenen. Vorwiegend innerhalb der letzten 10 Jahre sind im Zuge eines, großteils durch Kapitalzuflüsse aus dem Ausland angetriebenen, Baubooms in Warschau mehr als 200 geschlossene Wohnkomplexe unterschiedlichen Typs entstanden. Ein Ende dieses Trends ist unter anderem wegen der herrschenden Wohnungsknappheit nicht absehbar. Als Gründe für den ungehemmten Bau überwachten Wohnraums können liberale, ungefestigte stadtplanerische Rahmenbedingungen ebenso genannt werden, wie die Angst vor neuen sozialen Unübersichtlichkeiten und der Gewalt der Verlierer des Kapitalismus. Mit der bislang größten Gated Community "Marina Mokotów" auf 22 ha Fläche in Zentrumsnähe hat die Entwicklung ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Das nachträgliche Abgrenzen und Überwachen von benachbarten Wohngebieten, um sich sicherer zu fühlen oder die Immobilienpreise zu erhöhen, ist wie in den USA bereits ebenfalls zu beobachten. Der Autor sieht im Trend zum Wohnen in Gated Communities die Gefahr der zunehmenden Verinselung von Stadtraum. Als Konsequenz wäre in Abhängigkeit von der Größe der Fläche, die jeweils abgegrenzt ist, ein freies Bewegen abseits der Hauptstraßen nicht mehr möglich. Dies würde das Aus von natürlicher Urbanität in der Stadt bedeuten. Eine aktive Stadtpolitik gegen das Errichten von privaten Straßennetzen und gegen das Abgrenzen von bisher öffentlichem Straßenraum, lässt jedoch bislang auf sich warten. Dies wäre ebenso erstrebenswert, wie das Hinwirken auf ein attraktives Wohnumfeld durch Mitbestimmung und ohne Verdrängung - im Sinne einer furchtlosen, lebendigen und offenen Stadt. (Autorenreferat) (xsd:string)
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  • Transformation zur geschlossenen Stadt?: geschlossenene Wohnkomplexe in Polens Hauptstadt Warschau (xsd:string)
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  • In: Europa Regional, 13.2005, 2005, 4, 155-161 (xsd:string)
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