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In der Anhängerschaft der Union in den alten Ländern spiegelt sich somit der gesellschaftliche Wandel wider. In den neuen Ländern waren die gesellschaftlichen Prozesse offenbar schon so weit abgeschlossen, dass sich auch nach der Wiedervereinigung kein neuer Trend bei der Kirchgangshäufigkeit abzeichnet. Die Säkularisierung in den neuen Ländern ist somit zum Stillstand gekommen, während in den alten Ländern ungewiss, wenn auch wahrscheinlich ist, dass die Talsohle noch nicht erreicht ist. Ländern sinkt seit den 1980er Jahren kontinuierlich. In den neuen Ländern ist sie hingegen seit 1991 stabil. Nach den Daten einer repräsentativen Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung 3 ist die Gruppe der Konfessionslosen in der Bevölkerung (ab 18 Jahren) mittlerweile mit einem Gesamtanteil von 34 Prozent am größten. Mit je etwa einem Viertel Bevölkerungsanteil folgen Katholiken und Protestanten. 6 Prozent sind Muslime, 5 Prozent Orthodoxe und 3 Prozent gehören einer anderen Glaubensrichtung an. Dabei unterscheiden sich die Glaubensgemeinschaften stark nach der Herkunft. Muslime sind entweder Ausländer oder Deutsche mit Migrationshintergrund. Bei den Protestanten finden sich so gut wie keine Ausländer und bei den Katholiken ist die Verteilung von Deutschen, Deutschen mit Migrationshintergrund und Ausländern etwa gleich groß. Konfessionslos sind hingegen überwiegend Deutsche ohne Migrationshintergrund. Abbildung 5 Welcher Religions-/Glaubensgemeinschaft gehören Sie an? Das Wahlverhalten lässt sich am besten bei den sogenannten Wahltagsbefragungen messen. Dort werden Wähler am Wahltag nach dem Verlassen des Wahllokals befragt. Die Daten gelten als äußerst belastbar, da die Wahltagsbefragungen unmittelbar nach der Wahl durchgeführt werden. Die Präzision lässt sich an den bis 18:00 Uhr erstellten Prognosen ablesen, die vom endgültigen Wahlergebnis nur minimal abweichen. Daher werden hier Daten der Forschungsgruppe Wahlen verwendet, die Konfession und Kirchgangshäufigkeit beinhalten. Im Wahlverhalten zeigt sich der bekannte Zusammenhang, dass Katholiken überdurchschnittlich zur Union neigen. Bei der Bundestagswahl 2017 wählten 44 Prozent der Katholiken die Union sowie 33 Prozent der Protestanten und 24 Prozent der Konfessionslosen. Von den westdeutschen Wählern sind 4 Prozent 5 katholische Christen, die wöchentlich in die Kirche gehen. Davon wählten 2017 66 Prozent die Union. Von den 19 Prozent Katholiken, die selten oder nie in die Kirche gehen, entschieden sich 35 Prozent für die Union. In der kleinen Gruppe derjenigen, die noch regelmäßig in die Kirche gehen, hat die Union einen überdurchschnittlich starken Rückhalt. Von den westdeutschen Wählern sind 2 Prozent evangelische Christen, die wöchentlich in die Kirche gehen. Von diesen 2 Prozent wählen 41 Prozent die Union. Von den 9 Prozent der Wähler, die evangelisch sind und ab und zu in einen Gottesdienst gehen, entscheiden sich 39 Prozent für die Union. Von den Wählern, die evangelisch sind und selten oder nie in die Kirche gehen (25 Prozent aller Wähler) entscheiden sich 29 Prozent bei der Bundestagswahl 2017 für die Union. In der Gruppe der Konfessionslosen schneidet die Union in den alten Ländern mit 23 Prozent unterdurchschnittlich ab. Zieht man hier noch einmal die Gruppe der in Westdeutschland lebenden Wähler heran, wählen von allen wöchentlichen Kirchgängern 59 Prozent die Union, von denen, die ab und zu gehen, 47 Prozent und von denen, die selten oder nie gehen, 32 Prozent. In den neuen Ländern werden von der Forschungsgruppe Wahlen aufgrund der insgesamt zu niedrigen Fallzahl nur Daten zur Konfession veröffentlicht (ohne Kirchgangshäufigkeit). Von den 4 Prozent Katholiken wählten 2017 44 Prozent die Union. Von den 19 Prozent Protestanten waren es 37 Prozent und von den 65 Prozent Konfesssionslosen 24 Prozent, die die Union wählten. Bei einem Wähleranteil von 27,6 Prozent in den neuen Ländern schneidet die Union in der großen Gruppe der Konfessionslosen damit unter-, in der kleinen Gruppe der Katholiken und Protestanten überdurchschnittlich ab. Wir sind der Frage nachgegangen, ob die Religiosität unabhängig vom Besuch eines Gottesdienstes besteht. Die hohe Zahl der Kirchenaustritte könnte auch als Kritik an der Institution gewertet werden, ohne dass dies Auswirkungen auf den Glauben hat. Doch ist der Befund hier ambivalent. Bei den Katholiken (12 Prozent) und den Protestanten (15 Prozent) ist der Anteil der sehr religiösen Konfessionsmitglieder eher niedrig. Die Mehrheit glaubt etwas (61 Prozent Katholiken und 55 Prozent Protestanten). Mittlerweile ist in den beiden Konfessionen der Anteil der kaum und gar nicht religiösen hingegen größer als der der sehr religiösen. So sagen 26 Prozent der Katholiken und 30 Prozent der Protestanten sie seien kaum oder gar nicht religiös. Bei den Konfessionslosen finden sich gerade einmal 13 Prozent, die angeben sehr oder etwas religiös zu sein. 88 Prozent sind hingegen kaum (11 Prozent) und gar nicht religiös (77 Prozent). Aus der Kirche ausgetretene Konfessionsmitglieder waren damit wohl schon vor ihrem Austritt weniger religiös. Muslime stufen sich selbst als religiöser ein als die Christen. Während bei den Christen gut einer von zehn Befragten sich selbst als sehr religiös einstuft, sind es bei den Muslimen 33 Prozent. Zählt man hingegen die Gruppen der sehr und etwas religiösen Christen wie Muslime zusammen, verschwinden die Unterschiede wieder und die Gruppen sind etwa gleich groß. Wir haben zudem überprüft, welche Religiosität Menschen haben, die aus den Kirchen ausgetreten sind. Dies sind weit überwiegend Menschen, die keine religiöse Bindung haben. So sagen 74 Prozent sie seien gar nicht religiös und 9 Prozent geben an, sie seien kaum religiös. Wie bereits bei den Angaben zum Gottesdienstbesuch der Katholiken sichtbar, spielen die kirchlichen Rituale eine abnehmende Rolle in der Welt der Menschen. Die stark nachlassende Kirchgangshäufigkeit spiegelt sich auch in der Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung wider. 34 Prozent aller in Deutschland lebenden Menschen gehen nie in die Kirche und 9 Prozent seltener als einmal im Jahr. Auch bei den konfessionell Gebundenen geht nur noch eine Minderheit regelmäßig in die Kirche. Es zeigt sich, dass sich mittlerweile der Anteil von regelmäßigen 8 Kirchgängern bei Katholiken (25 Prozent) und Protestanten (19 Prozent) nicht mehr so groß unterscheidet. Gelegentlich 9 gehen 55 Prozent der Katholiken und 57 Prozent der Protestanten in den Gottesdienst. Anders bei den Muslimen. Hier geht fast die Hälfte mindestens einmal im Monat in einen Gottesdienst. Allerdings ist bei Muslimen der Anteil derjenigen, die nie einen Gottesdienst besuchen, mit 23 Prozent deutlich höher als der Anteil der christlichen Konfessionen, der bei 13 Prozent liegt. Bei den Christen ist der gelegentliche Besuch eines Gottesdienstes weit verbreitet. Vier von zehn Christen gehen mehrmals im Jahr in die Kirche. Bei den Muslimen ist die Spaltung beim Gottesdienstbesuch deutlich größer: entweder gehen Muslime regelmäßig oder so gut wie gar nicht. Mehrmals im Jahr gehen gerade einmal 15 Prozent der Muslime. Die Teilnehmer an den Gottesdiensten werden jeweils am zweiten Fastensonntag und am zweiten Sonntag im November gezählt, also an möglichst "normalen Der ALLBUS ist eine Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften, in der seit 1980 Daten erhoben werden telefonische Interviews von USUMA durchgeführt. Nach einer Zufallsstichprobe wurden 1.001 Interviews mit Deutschen ohne Migrationshintergrund, 1.001 mit Deutschen mit Migrationshintergrund sowie 1.001 Interviews mit Ausländern geführt. Nach dem Dual-Frame-Ansatz wurden 44 Prozent der Interviews über ein Mobilfunkgerät geführt. Die Stichprobe ist repräsentativ für die Deutsche Wohnbevölkerung ab 18 Jahren. Bereits 2015 wurde mit dem gleichen Stichprobendesign eine Umfrage durchgeführt. Weitere Hinweise auf das methodische Vorgehen sind dort dokumentiert. Vgl. Sabine Pokorny, 2016, Was uns prägt. Was uns eint. Integration und Wahlverhalten von Deutschen mit und ohne Migrationshintergrund und in Deutschland lebenden Ausländern der Zeit vom Die Angaben beziehen sich auf Wähler. Das Wahlergebnis der Union 5 Nach der Wahltagsbefragung der Forschungsgruppe Wahlen 2017 gehen insgesamt 5 Prozent der Wähler jede Woche in die Kirche Unter regelmäßigem Kirchgang sind die Kategorien mehrmals in der Woche, einmal in der Woche und mindestens einmal im Monat zusammengefasst. Aufgrund einer differenzierten Abfrage weichen die Ergebnisse von den Daten der Forschungsgruppe Wahlen leicht ab. Rundungsbedingt kann es in der Summe in Tabellen und Grafiken zu geringfügigen Abweichungen von 100 Prozent kommen Unter gelegentlichem Kirchgang sind die Kategorien mehrmals im Jahr und einmal im Jahr zusammengefasst Lehrbuch der Soziologie, 3., überarb. und erw. Auflage, Frankfurt a. M.: Campus Verlag Berlin Herausgeberin: Konrad-Adenauer-Stiftung e. V., 2020, Berlin Gestaltung: yellow too Pasiek Horntrich GbR Satz: Janine Höhle, Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. Hergestellt mit finanzieller Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland Der Text dieses Werkes ist lizenziert unter den Bedingungen von Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international Religiosität und Wahlverhalten. Eine repräsentative Untersuchung 408 / September 2020 Viola Neu Nr September Kirchgang Kirchgangshäufigkeit Gesamtbevölkerung West Konrad-Adenauer-Stiftung E V Analysen Argumente Nr 408 September Kirchgangshäufigkeit Gesamtbevölkerung Ost Religiosität und Wahlverhalten. Eine repräsentative Untersuchung 408 / September 2020 0975C5FFC7182D62002E50B0222F78A6 GROBID - A machine learning software for extracting information from scholarly documents Der Anteil von Kirchgängern sowohl unter der Bevölkerung als auch innerhalb der Unions-Anhängerschaft ist rückläufig. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Anhänger der Union geht selten bis nie in die Kirche. › Je höher die Kirchgangshäufigkeit ist, desto höher ist auch die Neigung, für die Union zu stimmen. › Der Anteil konfessionell Gebundener ist rückläufig. Je ein Viertel aller in Deutschland lebenden Menschen ab 18 Jahren ist evangelisch oder katholisch. 34 Prozent sind konfessionslos. › Nur noch eine Minderheit der Katholiken und Protestanten geht regelmäßig in die Kirche. Bei den Muslimen geht ein deutlich größerer Anteil regelmäßig in einen Gottesdienst. › Die Mehrheit der Christen fühlt sich den Kirchen verbunden. › Muslime stufen sich selbst deutlich religiöser ein als Christen. In der Anhängerschaft der Union in den alten Ländern spiegelt sich somit der gesellschaftliche Wandel wider. In den neuen Ländern waren die gesellschaftlichen Prozesse offenbar schon so weit abgeschlossen, dass sich auch nach der Wiedervereinigung kein neuer Trend bei der Kirchgangshäufigkeit abzeichnet. Die Säkularisierung in den neuen Ländern ist somit zum Stillstand gekommen, während in den alten Ländern ungewiss, wenn auch wahrscheinlich ist, dass die Talsohle noch nicht erreicht ist. Die Kirchgangshäufigkeit in den alten Ländern sinkt seit den 1980er Jahren kontinuierlich. In den neuen Ländern ist sie hingegen seit 1991 stabil. Inhaltsverzeichnis Konfessionelle Struktur der Gesellschaft Nach den Daten einer repräsentativen Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung 3 ist die Gruppe der Konfessionslosen in der Bevölkerung (ab 18 Jahren) mittlerweile mit einem Gesamtanteil von 34 Prozent am größten. Mit je etwa einem Viertel Bevölkerungsanteil folgen Katholiken und Protestanten. 6 Prozent sind Muslime, 5 Prozent Orthodoxe und 3 Prozent gehören einer anderen Glaubensrichtung an. Dabei unterscheiden sich die Glaubensgemeinschaften stark nach der Herkunft. Muslime sind entweder Ausländer oder Deutsche mit Migrationshintergrund. Bei den Protestanten finden sich so gut wie keine Ausländer und bei den Katholiken ist die Verteilung von Deutschen, Deutschen mit Migrationshintergrund und Ausländern etwa gleich groß. Konfessionslos sind hingegen überwiegend Deutsche ohne Migrationshintergrund. Abbildung 5 Welcher Religions-/Glaubensgemeinschaft gehören Sie an? Darstellung ohne Keine Angabe Religion, Kirchgang und Wahlverhalten Das Wahlverhalten lässt sich am besten bei den sogenannten Wahltagsbefragungen messen. Dort werden Wähler am Wahltag nach dem Verlassen des Wahllokals befragt. Die Daten gelten als äußerst belastbar, da die Wahltagsbefragungen unmittelbar nach der Wahl durchgeführt werden. Die Präzision lässt sich an den bis 18:00 Uhr erstellten Prognosen ablesen, die vom endgültigen Wahlergebnis nur minimal abweichen. Daher werden hier Daten der Forschungsgruppe Wahlen verwendet, die Konfession und Kirchgangshäufigkeit beinhalten. Im Wahlverhalten zeigt sich der bekannte Zusammenhang, dass Katholiken überdurchschnittlich zur Union neigen. Bei der Bundestagswahl 2017 4 wählten 44 Prozent der Katholiken die Union sowie 33 Prozent der Protestanten und 24 Prozent der Konfessionslosen. Von den westdeutschen Wählern sind 4 Prozent 5 katholische Christen, die wöchentlich in die Kirche gehen. Davon wählten 2017 66 Prozent die Union. Von den 19 Prozent Katholiken, die selten oder nie in die Kirche gehen, entschieden sich 35 Prozent für die Union. In der kleinen Gruppe derjenigen, die noch regelmäßig in die Kirche gehen, hat die Union einen überdurchschnittlich starken Rückhalt. Von den westdeutschen Wählern sind 2 Prozent evangelische Christen, die wöchentlich in die Kirche gehen. Von diesen 2 Prozent wählen 41 Prozent die Union. Von den 9 Prozent der Wähler, die evangelisch sind und ab und zu in einen Gottesdienst gehen, entscheiden sich 39 Prozent für die Union. Von den Wählern, die evangelisch sind und selten oder nie in die Kirche gehen (25 Prozent aller Wähler) entscheiden sich 29 Prozent bei der Bundestagswahl 2017 für die Union. In der Gruppe der Konfessionslosen schneidet die Union in den alten Ländern mit 23 Prozent unterdurchschnittlich ab. 6 Zieht man hier noch einmal die Gruppe der in Westdeutschland lebenden Wähler heran, wählen von allen wöchentlichen Kirchgängern 59 Prozent die Union, von denen, die ab und zu gehen, 47 Prozent und von denen, die selten oder nie gehen, 32 Prozent. 7 In den neuen Ländern werden von der Forschungsgruppe Wahlen aufgrund der insgesamt zu niedrigen Fallzahl nur Daten zur Konfession veröffentlicht (ohne Kirchgangshäufigkeit). Von den 4 Prozent Katholiken wählten 2017 44 Prozent die Union. Von den 19 Prozent Protestanten waren es 37 Prozent und von den 65 Prozent Konfesssionslosen 24 Prozent, die die Union wählten. Bei einem Wähleranteil von 27,6 Prozent in den neuen Ländern schneidet die Union in der großen Gruppe der Konfessionslosen damit unter-, in der kleinen Gruppe der Katholiken und Protestanten überdurchschnittlich ab. Wir sind der Frage nachgegangen, ob die Religiosität unabhängig vom Besuch eines Gottesdienstes besteht. Die hohe Zahl der Kirchenaustritte könnte auch als Kritik an der Institution gewertet werden, ohne dass dies Auswirkungen auf den Glauben hat. Doch ist der Befund hier ambivalent. Bei den Katholiken (12 Prozent) und den Protestanten (15 Prozent) ist der Anteil der sehr religiösen Konfessionsmitglieder eher niedrig. Die Mehrheit glaubt etwas (61 Prozent Katholiken und 55 Prozent Protestanten). Mittlerweile ist in den beiden Konfessionen der Anteil der kaum und gar nicht religiösen hingegen größer als der der sehr religiösen. So sagen 26 Prozent der Katholiken und 30 Prozent der Protestanten sie seien kaum oder gar nicht religiös. Bei den Konfessionslosen finden sich gerade einmal 13 Prozent, die angeben sehr oder etwas religiös zu sein. 88 Prozent sind hingegen kaum (11 Prozent) und gar nicht religiös (77 Prozent). Aus der Kirche ausgetretene Konfessionsmitglieder waren damit wohl schon vor ihrem Austritt weniger religiös. Je höher die Muslime stufen sich selbst als religiöser ein als die Christen. Während bei den Christen gut einer von zehn Befragten sich selbst als sehr religiös einstuft, sind es bei den Muslimen 33 Prozent. Zählt man hingegen die Gruppen der sehr und etwas religiösen Christen wie Muslime zusammen, verschwinden die Unterschiede wieder und die Gruppen sind etwa gleich groß. Wir haben zudem überprüft, welche Religiosität Menschen haben, die aus den Kirchen ausgetreten sind. Dies sind weit überwiegend Menschen, die keine religiöse Bindung haben. So sagen 74 Prozent sie seien gar nicht religiös und 9 Prozent geben an, sie seien kaum religiös. Abb5 neu Abb 6 neu Abb 10 ne Bundestagswahl am 24. September 2017 -WEST Soziale Zusammensetzung der Wählergruppen in Prozent Zum Gottesdienstbesuch verfügt das Institut für Demoskopie Allensbach über Langzeitdaten. Danach ist vor allem bei den Katholiken der Rückgang des Gottesdienstbesuchs besonders stark, während die Protestanten bereits in den 1950er Jahren eher selten die Kirchen besuchten, dafür ist die Quote über die Zeit relativ stabil. So lag der Anteil der regelmäßigen Kirchgänger 10 1952 bei den Katholiken bei 51 Prozent, bei den Protestanten bei 13 Prozent. Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. Analysen & Argumente Tabelle 1 Wahltagsbefragung Bundestagswahl am 24. September 2017 -WEST Wahlentscheidung in sozialen Gruppen in Prozent CDU/ CSU SPD Linke Grüne FDP Gesamt 34,1 21,9 7,4 9,8 11,5 KONFESSION katholisch 44 18 5 8 11 evangelisch 33 25 7 10 11 keine 23 20 12 13 13 KIRCHGANG jede Woche 59 12 3 8 7 ab und zu 47 19 5 8 10 selten, nie 32 24 7 10 12 KONFESSION+KIRCHGANG katholisch: jede Woche 66 10 2 6 6 katholisch: ab und zu 53 16 4 6 10 katholisch: selten, nie 35 21 6 9 13 evangelisch: jede Woche 41 18 5 13 8 evangelisch: ab und zu 39 23 6 10 10 evangelisch: selten, nie 29 27 7 11 12 Datenbasis: 41.334 Wähler Quelle: Forschungsgruppe Wahlen e. V. Tabelle 2 Wahltagsbefragung Ge-samt CDU/ CSU SPD Linke Grüne FDP KONFESSION katholisch 33 43 27 22 27 32 evangelisch 36 34 42 32 38 36 keine 22 14 20 36 28 25 KIRCHGANG jede Woche 5 9 3 2 4 3 ab und zu 20 27 18 13 16 17 selten, nie 44 41 48 39 44 47 Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. Analysen & Argumente Ge-CDU/ KONFESSION+KIRCHGANG katholisch: jede Woche 4 7 2 1 2 2 katholisch: ab und zu 11 16 8 5 7 9 katholisch: selten, nie 19 19 18 16 18 21 evangelisch: jede Woche 2 2 1 1 2 1 evangelisch: ab und zu 9 11 10 8 9 8 evangelisch: selten, nie 25 21 30 23 27 26 Datenbasis: 41.334 Wähler Quelle: Forschungsgruppe Wahlen e. V. Tabelle 3 Wahltagsbefragung Bundestagswahl am 24. September 2017 -OST Wahlentscheidung in sozialen Gruppen in Prozent CDU SPD Linke Grüne FDP Gesamt 27,6 13,9 17,8 5,0 7,5 KONFESSION katholisch 44 13 10 9 6 evangelisch 37 14 10 7 10 keine 24 13 21 5 7 Datenbasis: 41.334 Wähler Quelle: Forschungsgruppe Wahlen e. V. Analysen & Argumente Tabelle 4 Soziale Zusammensetzung der Wählergruppen in Prozent CDU CDU/ CSU SPD Linke Grüne FDP KONFESSION katholisch 4 7 4 2 7 3 evangelisch 19 26 20 11 26 26 keine 65 56 64 75 58 62 Datenbasis: 41.334 Wähler Quelle: Forschungsgruppe Wahlen e. V. Religiosität in der Bevölkerung Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. Analysen & Argumente Abbildung 6 samt CSU SPD Linke Grüne FDP Wahltagsbefragung Bundestagswahl am 24. September 2017 -OST Wie Kirch-gangshäufigkeit ist, desto höher ist auch die Neigung, für die Union zu stimmen. Muslime besuchen häufiger als Christen einen Gottesdienst. 42 8 Nr. 408 September 2020 AfD Sons-tige 10,7 4,7 10 5 10 4 13 6 9 3 9 3 10 5 7 3 9 3 11 6 12 4 10 3 10 4 AfD Sons-tige 30 32 34 29 26 28 4 4 17 12 Nr. 408 September 2020 Sons-2 2 8 6 19 23 2 1 9 6 23 23 AfD Sons-tige 21,9 6,4 14 5 18 4 23 8 Nr. 408 September 2020 AfD Sons-tige 3 3 16 11 69 78 Nr. 408 September 2020 AfD tige Wie bereits bei den Angaben zum Gottesdienstbesuch der Katholiken sichtbar, spielen die kirchlichen Rituale eine abnehmende Rolle in der Welt der Menschen. Die stark nachlassende Kirchgangshäufigkeit spiegelt sich auch in der Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung wider. 34 Prozent aller in Deutschland lebenden Menschen gehen nie in die Kirche und 9 Prozent seltener als einmal im Jahr. Auch bei den konfessionell Gebundenen geht nur noch eine Minderheit regelmäßig in die Kirche. Es zeigt sich, dass sich mittlerweile der Anteil von regelmäßigen 8 Kirchgängern bei Katholiken (25 Prozent) und Protestanten (19 Prozent) nicht mehr so groß unterscheidet. Gelegentlich 9 gehen 55 Prozent der Katholiken und 57 Prozent der Protestanten in den Gottesdienst. Anders bei den Muslimen. Hier geht fast die Hälfte mindestens einmal im Monat in einen Gottesdienst. Allerdings ist bei Muslimen der Anteil derjenigen, die nie einen Gottesdienst besuchen, mit 23 Prozent deutlich höher als der Anteil der christlichen Konfessionen, der bei 13 Prozent liegt. Bei den Christen ist der gelegentliche Besuch eines Gottesdienstes weit verbreitet. Vier von zehn Christen gehen mehrmals im Jahr in die Kirche. Bei den Muslimen ist die Spaltung beim Gottesdienstbesuch deutlich größer: entweder gehen Muslime regelmäßig oder so gut wie gar nicht. Mehrmals im Jahr gehen gerade einmal 15 Prozent der Muslime. oft gehen Sie im Allgemeinen in einen Gottesdienst? Gehen Sie … Darstellung ohne Keine Angabe Angaben in Prozent, Basis: alle Befragten (Katholisch n=708; Evangelisch n=579; Muslimisch n=495; Sonstige n=392) Quelle: Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V., 2019 Die Teilnehmer an den Gottesdiensten werden jeweils am zweiten Fastensonntag und am zweiten Sonntag im November gezählt, also an möglichst "normalen Sonntagen des Kirchenjahres Der ALLBUS ist eine Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften , in der seit 1980 Daten erhoben werden GESIS -Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Mannheim telefonische Interviews von USUMA durchgeführt. Nach einer Zufallsstichprobe wurden 1.001 Interviews mit Deutschen ohne Migrationshintergrund, 1.001 mit Deutschen mit Migrationshintergrund sowie 1.001 Interviews mit Ausländern geführt. Nach dem Dual-Frame-Ansatz wurden 44 Prozent der Interviews über ein Mobilfunkgerät geführt. Die Stichprobe ist repräsentativ für die Deutsche Wohnbevölkerung ab 18 Jahren. Bereits 2015 wurde mit dem gleichen Stichprobendesign eine Umfrage durchgeführt. Weitere Hinweise auf das methodische Vorgehen sind dort dokumentiert. Vgl. Sabine Pokorny, 2016, Was uns prägt. Was uns eint. Integration und Wahlverhalten von Deutschen mit und ohne Migrationshintergrund und in Deutschland lebenden Ausländern 15.10.2018 bis 28.02.2019 wurden insgesamt 3.003 der Zeit vom Sankt Augustin/Berlin, S. 93 ff Die Angaben beziehen sich auf Wähler. Das Wahlergebnis der Union Wahltagsbefragung Forschungsgruppe Wahlen 2017. 2017 32 Prozent 5 Nach der Wahltagsbefragung der Forschungsgruppe Wahlen 2017 gehen insgesamt 5 Prozent der Wähler jede Woche in die Kirche Wahltagsbefragung Forschungsgruppe Wahlen 2017 Unter regelmäßigem Kirchgang sind die Kategorien mehrmals in der Woche, einmal in der Woche und mindestens einmal im Monat zusammengefasst. Aufgrund einer differenzierten Abfrage weichen die Ergebnisse von den Daten der Forschungsgruppe Wahlen leicht ab. Rundungsbedingt kann es in der Summe in Tabellen und Grafiken zu geringfügigen Abweichungen von 100 Prozent kommen Unter gelegentlichem Kirchgang sind die Kategorien mehrmals im Jahr und einmal im Jahr zusammengefasst Hans Joas Lehrbuch der Soziologie, 3., überarb. und erw. Auflage, Frankfurt a. M.: Campus Verlag 2007 387 V Berlin Herausgeberin: Konrad-Adenauer-Stiftung e. V., 2020, Berlin Gestaltung: yellow too Pasiek Horntrich GbR Satz: Janine Höhle, Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. Hergestellt mit finanzieller Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland 10907 Der Text dieses Werkes ist lizenziert unter den Bedingungen von Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international CC BY-SA 4.0
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