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  • Antworttendenzen liegen vor, wenn in standardisierten Umfragen die erhobenen bzw. berichteten Werte der Befragten von den tatsächlichen, wahren Werten systematisch abweichen. Somit sind Antworttendenzen potentielle Fehlerquellen in sozialwissenschaftlichen Umfragen. Antworttendenzen treten auf, wenn Befragte in Interviews nicht nur auf den Inhalt der Frage, den Fragestimulus, reagieren, sondern in ihrer Antwort auch von anderen Faktoren beeinflusst werden. Diese Faktoren finden sich in den verschiedensten Elementen einer Befragung, sie können in der Person des Befragten, in der Interviewsituation sowie im Erhebungsinstrument liegen. Antworttendenzen, die in der Person des Befragten liegen, sind oft Folge von Satisficing: Wenn Befragte bei der Beantwortung von Fragen zum Satisficing neigen, wollen sie ihren kognitiven Aufwand reduzieren; in der Folge können Antworttendenzen wie Akquieszenz/Zustimmungstendenz oder die Tendenz zur Mitte entstehen. Bei der sozialen Erwünschtheit orientieren sich Befragte an sozialen Normen, um so zu antworten, wie sie annehmen, dass es den Erwartungen des Interviewers entspricht. Bei der Tendenz zur Milde/Härte neigen Befragte dazu, unabhängig vom Inhalt der Frage die Extremkategorien in Ratingskalen anzugeben. Ein zweiter Faktor ist die Interviewsituation. Antworttendenzen treten auch dann auf, wenn das Antwortverhalten von der Situation abhängig ist: Es handelt sich um Interviewereffekte, wenn Befragte auf Merkmale oder Verhaltensweisen des Interviewers reagieren. Von Anwesenheitseffekten (Anwesenheit dritter Personen) spricht man dagegen, wenn das Antwortverhalten des Befragten von anwesenden Dritten abhängig ist. Der dritte Einflussbereich für Antworttendenzen ist das Erhebungsinstrument: Die Formulierung der Fragen im Fragebogen, ihre Reihenfolge sowie die Reihenfolge der Antwortalternativen im Fragebogen können z.B. als Ausstrahlungseffekte oder Primacy- bzw. Recency-Effekte das Antwortverhalten beeinflussen und zu Antworttendenzen führen. Antworttendenzen liegen vor, wenn in standardisierten Umfragen die erhobenen bzw. berichteten Werte der Befragten von den tatsächlichen, wahren Werten systematisch abweichen. Somit sind Antworttendenzen potentielle Fehlerquellen in sozialwissenschaftlichen Umfragen. Antworttendenzen treten auf, wenn Befragte in Interviews nicht nur auf den Inhalt der Frage, den Fragestimulus, reagieren, sondern in ihrer Antwort auch von anderen Faktoren beeinflusst werden. Diese Faktoren finden sich in den verschiedensten Elementen einer Befragung, sie können in der Person des Befragten, in der Interviewsituation sowie im Erhebungsinstrument liegen. Antworttendenzen, die in der Person des Befragten liegen, sind oft Folge von Satisficing: Wenn Befragte bei der Beantwortung von Fragen zum Satisficing neigen, wollen sie ihren kognitiven Aufwand reduzieren; in der Folge können Antworttendenzen wie Akquieszenz/Zustimmungstendenz oder die Tendenz zur Mitte entstehen. Bei der sozialen Erwünschtheit orientieren sich Befragte an sozialen Normen, um so zu antworten, wie sie annehmen, dass es den Erwartungen des Interviewers entspricht. Bei der Tendenz zur Milde/Härte neigen Befragte dazu, unabhängig vom Inhalt der Frage die Extremkategorien in Ratingskalen anzugeben. Ein zweiter Faktor ist die Interviewsituation. Antworttendenzen treten auch dann auf, wenn das Antwortverhalten von der Situation abhängig ist: Es handelt sich um Interviewereffekte, wenn Befragte auf Merkmale oder Verhaltensweisen des Interviewers reagieren. Von Anwesenheitseffekten (Anwesenheit dritter Personen) spricht man dagegen, wenn das Antwortverhalten des Befragten von anwesenden Dritten abhängig ist. Der dritte Einflussbereich für Antworttendenzen ist das Erhebungsinstrument: Die Formulierung der Fragen im Fragebogen, ihre Reihenfolge sowie die Reihenfolge der Antwortalternativen im Fragebogen können z.B. als Ausstrahlungseffekte oder Primacy- bzw. Recency-Effekte das Antwortverhalten beeinflussen und zu Antworttendenzen führen. Antworttendenzen liegen vor, wenn in standardisierten Umfragen die erhobenen bzw. berichteten Werte der Befragten von den tatsächlichen, wahren Werten systematisch abweichen. Somit sind Antworttendenzen potentielle Fehlerquellen in sozialwissenschaftlichen Umfragen. Antworttendenzen treten auf, wenn Befragte in Interviews nicht nur auf den Inhalt der Frage, den Fragestimulus, reagieren, sondern in ihrer Antwort auch von anderen Faktoren beeinflusst werden. Diese Faktoren finden sich in den verschiedensten Elementen einer Befragung, sie können in der Person des Befragten, in der Interviewsituation sowie im Erhebungsinstrument liegen. Antworttendenzen, die in der Person des Befragten liegen, sind oft Folge von Satisficing: Wenn Befragte bei der Beantwortung von Fragen zum Satisficing neigen, wollen sie ihren kognitiven Aufwand reduzieren; in der Folge können Antworttendenzen wie Akquieszenz/Zustimmungstendenz oder die Tendenz zur Mitte entstehen. Bei der sozialen Erwünschtheit orientieren sich Befragte an sozialen Normen, um so zu antworten, wie sie annehmen, dass es den Erwartungen des Interviewers entspricht. Bei der Tendenz zur Milde/Härte neigen Befragte dazu, unabhängig vom Inhalt der Frage die Extremkategorien in Ratingskalen anzugeben. Ein zweiter Faktor ist die Interviewsituation. Antworttendenzen treten auch dann auf, wenn das Antwortverhalten von der Situation abhängig ist: Es handelt sich um Interviewereffekte, wenn Befragte auf Merkmale oder Verhaltensweisen des Interviewers reagieren. Von Anwesenheitseffekten (Anwesenheit dritter Personen) spricht man dagegen, wenn das Antwortverhalten des Befragten von anwesenden Dritten abhängig ist. Der dritte Einflussbereich für Antworttendenzen ist das Erhebungsinstrument: Die Formulierung der Fragen im Fragebogen, ihre Reihenfolge sowie die Reihenfolge der Antwortalternativen im Fragebogen können z.B. als Ausstrahlungseffekte oder Primacy- bzw. Recency-Effekte das Antwortverhalten beeinflussen und zu Antworttendenzen führen. (de)
  • Response biases are present in standardised surveys when values collected from, or reported by, respondents systematically deviate from the actual, true values. Response biases are therefore potential sources of error in social science surveys. They occur when respondents react not only to the content of the survey question – the question stimulus – but also to other factors. These factors can be found in the most diverse elements of a survey. They may be lie in the respondent him- or herself, in the interview situation, or in the survey instrument. Response bias that lies in the respondent him- or herself is often a consequence of satisficing. Respondents who have a tendency to satisfice when answering questions are motivated by a desire to reduce their cognitive effort. This results in response biases such as acquiescence or moderacy bias. In the case of socially desirable responding, respondents orient themselves towards social norms in order to answer in the way in which they assume that the interviewer expects them to answer. Respondents who display extreme response bias tend to choose the extreme rating categories irrespective of the content of the question. The second source of response bias is the interview situation: Response bias also occurs when response behaviour is dependent on the situation. When respondents react to characteristics or behaviours of the interviewer, these reactions are known as interviewer effects. By contrast, the term presence effect is used when the respondent’s response behaviour is dependent on the presence of third parties. The third source of response bias is the survey instrument: The way in which the questions in the questionnaire are formulated, and the order of the questions and the response alternatives in the questionnaire may influence response behaviour – for example as halo, primacy, or recency effects – and may lead to response biases. (en)
?:author
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  • Bogner, K., & Landrock, U. (2016). Response Biases in Standardised Surveys. GESIS Survey Guidelines. Mannheim, Germany: GESIS – Leibniz Institute for the Social Sciences. doi: 10.15465/gesis-sg_en_016 (en)
  • Bogner, Kathrin und Landrock, Uta (2015). Antworttendenzen. Mannheim, GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (GESIS Survey Guidelines). DOI: 10.15465/gesis-sg_016 (de)
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  • 2015 (xsd:gyear)
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  • 10.15465/gesis-sg_en_016 ()
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  • Antworttendenzen in standardisierten Umfragen (de)
  • Response Biases in Standardised Surveys (en)
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