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  • Was ist Politikberatung? Was kann sie leisten? Mit welchen Instrumenten lässt sich der politische Meinungsbildungs- und Gestaltungsprozess beeinflussen und wie erreicht man die relevanten Akteure? Ein Blick in das Archiv der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) bietet hierzu interessante Erkenntnisse. Am Beispiel der Entwicklung der "Neuen Ostpolitik" ab Mitte der 1960er Jahre geht die vorliegende Untersuchung der Frage nach, welche Rolle die DGAP im politischen Austausch- und Meinungsbildungsprozess gespielt hat. Die 1949 gegründete Bundesrepublik erlebte in den ersten Jahren ihres Bestehens eine kontroverse politische Diskussion über die eigene staatliche Souveränität und territoriale Verfasstheit. Im politischen Diskurs der jungen Bundesrepublik und scheinbar unlösbar eingekeilt im heraufziehenden Ost-West-Konflikt stand die "Deutsche Frage". Westdeutschland beharrte mit der Hallstein-Doktrin auf dem Alleinvertretungsanspruch und engte damit seinen Handlungsspielraum ein. Mitte der 1960er Jahre entstanden erste Gedanken zu einer Neuausrichtung der Bonner Außenpolitik gegenüber den östlichen Nachbarn. Allerdings war dieser Ansatz äußerst umstritten, galt vielen als Verrat deutscher Interessen und polarisierte damit die außenpolitische Diskussion in der Bundesrepublik. Vor diesem Hintergrund entwickelte die 1955 nach dem Vorbild des britischen "Chatham House" gegründete DGAP intensive Aktivitäten zur Förderung des politischen Austausch- und Meinungsbildungsprozesses. Die DGAP initiierte 1964/65 mit der "Studiengruppe für die deutschen Beziehungen zur Sowjetunion und den übrigen Ländern des Osten" ein überparteiliches Diskussionsgremium, das bedeutende außenpolitische Experten und Politiker zusammenführte. Begleitend dazu baute die DGAP intensive Kontakte zum "Polnischen Institut für Auswärtige Angelegenheiten" auf, infolgedessen beide Institutionen 1976 von ihren Regierungen mit der Organisation des bilateralen "Forum BR Deutschland-VR Polen" beauftragt wurden. Estelle Bunout zeichnet in der vorliegenden Analyse das Bemühen der DGAP nach, neue Ansätze für die deutsche Außenpolitik zu entwickeln und die Diskussion zwischen den relevanten Akteuren aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern. Anhand zahlreicher Quellen zeigt Bunout auf, dass die DGAP mit ihren Instrumenten der Politikberatung die relevanten Protagonisten deutscher Außenpolitik erfolgreich zusammenbrachte und die politischen Diskussionen qualitativ weiterentwickelte. All dies geschah in einer besonderen Atmosphäre, so Bunout, "die das feine Gleichgewicht zwischen diplomatischem und wissenschaftlichem Austausch zu halten vermochte". (xsd:string)
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  • Politikberatung in der jungen Bundesrepublik: Die Rolle der DGAP bei der Entwicklung der Neuen Ostpolitik am Beispiel der westdeutsch-polnischen Beziehungen (xsd:string)
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