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Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung der Kommunikation in
der modernen Gesellschaft wird die Auffassung vertreten, daß Kommunikation weniger zum
'rationalen Diskurs' beiträgt; vielmehr nimmt sie die Gestalt konventioneller kommunikativer
Muster an, d.h. kommunikativer Gattungen. Auf den Forschungsbericht der sozialwissenschaftlichen
Gattungsanalyse folgt die Vorstellung des vor allem von Thomas Luckmann
vertretenen Ansatzes zur Erforschung kommunikativer Gattungen, der hier erläutert und
ausgebaut wird. Dieser Ansatz geht von einer grundlegenden Funktion kommunikativer
Gattungen zur Entlastung von Routineproblemen kommunikativen Handelns aus. Der Aufsatz
erläutert dann, aufbauend auf entsprechenden empirischen Untersuchungen, die verschiedenen
Analyseebenen kommunikativer Gattungen: Die Binnenstruktur prosodischer, lexikalischer,
syntaktischer, rhetorischer u.a. Elemente; eine situative Realisierungsebene (interaktive,
situative, konversationelle Elemente) und die Außenstruktur kommunikativer Gattungen (soziale
Veranstaltungen, soziale Milieus und Institutionen). Der Aufsatz schließt mit einem
Entwurf des kommunikativen Haushalts der Gesellschaft, der als Kern der Kultur angesehen
werden kann. Auf der Grundlage der wachsenden Bedeutung der Kommunikation in der
modernen Gesellschaft geht dieser Ansatz davon aus, daß kommunikative Handlungen nicht
nur von sozialstrukturellen Faktoren determiniert werden; vielmehr bilden die vorgestellten
Muster der Kommunikation ihrerseits wesentliche Mittel zur Konstruktion sozialer Wirklichkeiten.
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