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  • Trotz des in den 1960er Jahren beginnenden Tourismusbooms Spaniens verharrte der Fischerort Isla Cristina in den traditionellen, binnenmarktorientierten Tourismusstrukturen. Die bis Ende der 1980er Jahre dauernde Stagnation der touristischen Entwicklung ging einher mit dem fortschreitenden Niedergang der Fischindustrie, was sich in der Folge in den urbanistischen Prozessen der Stadt widerspiegelte: Der erste Flächennutzungsplan Isla Cristinas wurde praktisch nicht umgesetzt. Der Ort Isla Cristina stellte folglich Ende der 1980er Jahre einen Abwanderungsraum innerhalb der insgesamt durch einen Entwicklungsrückstand gekennzeichneten Provinz Huelva dar. Exogene Impulse der Europäischen Union, des spanischen Staates sowie anderer spanischer Regionen leiteten schließlich den Übergang zu einer außenmarktorientierten Entwicklung ein. Die beginnende Ausrichtung der touristischen Strukturen der Stadt auf einen internationalen, zum hochwertigen Qualitätstourismus zählenden Markt, wurde dabei begünstigt durch die Erstellung eines zweiten Flächennutzungsplans im Jahr 1987, dessen Vorgaben zum größten Teil realisiert werden konnten. Die Persistenz der überkommenen Strukturen führte jedoch zu einer Verzögerung des Wandels, weshalb erst Ende der 1990er Jahre von wirklichen Veränderungen innerhalb des Stadtbildes und der Wirtschaft Isla Cristinas gesprochen werden kann. Der besonders in den letzten Jahren spürbare Wandel des touristischen Sektors der Region und speziell Isla Cristinas zog wesentliche Veränderungen der urbanistischen Planung und der Wirtschaftsstruktur nach sich, wobei weitere Faktoren wie der Aufschwung der ‚Neuen Landwirtschaft‘, weitreichende Förderungen durch die EU und die Verbesserung der nationalen Wirtschaftslage die positive Entwicklung begünstigten. Wenngleich verschiedene Einflussfaktoren den Wandel Isla Cristinas ermöglichten, so ist dennoch der Tourismus als maßgebliche Größe zu betrachten. Dies drückte sich eindrucksvoll in der Durchführung des Projekts Islantilla aus: Das seit Ende der 1980er Jahre positive Investitionsklima innerhalb der Region sowie die koordinierte Planung und Vermarktung des Projekts manifestierten sich hier in eindrucksvoller Weise, doch verdeutlicht der neu geschaffene Standort zugleich die Gefahren und Risiken der neuen Konzeption. Die Nutzungskonflikte, die durch den zunehmende Flächenbedarf des touristischen Sektors, besonders im Hinblick auf den geplanten Bau eines zweiten Golfplatzes in Zukunft noch verschärft werden, stellen ein Problem für die Akteure des agrarischen Sektors dar und bedr ohen zudem den Erhalt der empfindlichen Ökosysteme des Raums. Trotz des sich verstärkenden Problempotentials kann die Tourismusentwicklung der letzten 10 Jahre als positiv für die gesamtwirtschaftlichen und sozialen Prozesse innerhalb Isla Cristinas bewertet werden. Die durch den touristischen Sektor ausgelösten Synergieeffekte ermöglichten einen wirtschaftlichen Aufschwung und drücken sich innerhalb der Bevölkerung in einer spürbaren Aufbruchsstimmung aus. Die für die nahe Zukunft geplanten Projekte versprechen den Ausbau der hochwertigen touristischen Einrichtungen der Stadt und lassen die Fortsetzung der positiven Entwicklung erwarten. Die verantwortlichen öffentlichen und privaten Akteure sollten dennoch die Wahrung der traditionellen Strukturen und der regionalen Identität als oberstes Ziel ihres Handelns bewahren. Isla Cristina war im Jahr 2000 noch immer ein ursprünglicher, durch die Strukturen des Fischfangs geprägter Ort, woraus sich der besondere Charme und Reiz der Stadt ableitet. Dieses Charakteristikum unterscheidet Isla Cristina von den meisten touristischen Reisezielen anderer Küstenabschnitte Spaniens und stellt daher das bedeutendste Potential der künftigen Entwicklung dar. (xsd:string)
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  • Die Entwicklung einer europäischen Peripherregion unter dem Einfluß des Tourismus: die südspanische Provinz Huelva (xsd:string)
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  • In: Europa Regional, 9.2001, 2001, 3, 133-145 (xsd:string)
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