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  • Periphere ländliche Räume, vielfach ohne nennenswertes agrarisches oder touristisches Potenzial, beherrschen weite Bereiche des Nordostens Deutschlands. Zu den Benachteiligungen, denen die Bewohner dieser Räume ausgesetzt sind, zählt neben den fehlenden Erwerbsmöglichkeiten insbesondere die Versorgung mit Dienstleistungen aller Art. Die Einschätzung der Problemlage ist dabei jedoch je nach Forschungsrichtung und Fragestellung höchst unterschiedlich: Viele Arbeiten zur ländlichen Sozial- und Regionalforschung betonen, dass der Dienstleistungsabbau seit dem Systemwechsel in Ostdeutschland zu massiven Verschlechterungen der Lebensbedingungen in den genannten Räumen geführt hat. Dagegen stellen Arbeiten zur Ausstattung peripherer ländlicher Räume aus der Einzelhandelsforschung fest, dass die Nachfrage durchaus bedient wird und dass für ein erweitertes Angebot sich in der Regel kein entsprechendes Nachfragepotenzial findet. Als Grundlage für politische und planerische Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungssituation in den ländlich-peripheren Räumen hat ein Forschungsprojekt der FU Berlin versucht, Schwierigkeiten beim Zugang zu Dienstleistungen zu erfassen. Den untersuchten Raum bilden drei Ämter im südlichen Landkreis Dahme-Spreewald, ca. 70 km südlich von Berlin, die aufgrund ihrer geringen Bevölkerungsdichte von weniger als 40 Ew/km², der kontinuierlichen Bevölkerungsverluste, schwindender Beschäftigungsmöglichkeiten und hoher Arbeitslosigkeit als strukturschwacher ländlicher Raum ausgewiesen sind. Der Untersuchungsraum besitzt dabei allerdings vergleichbar gute Verkehrsverbindungen nach Berlin, die auch Arbeits pendeln in den Verdichtungsraum ermöglichen. Eine Befragung von annähernd 500 der Einwohner in allen Teilorten der amtsangehörigen Gemeinden erbringt im Ergebnis eine überraschend hohe Zufriedenheit der Bewohner mit der Versorgung mit Dienstleistungen. Der Zugang zu Dienstleistungen wird zumeist als unproblematisch bezeichnet, auch ältere Befragte halten ihn kaum für schwieriger. Auf Fragen nach Defizitbereichen in der Dienstleistungsversorgung erhält man wenig Antworten; sie beziehen sich auf bestimmte Einzelhandelsangebote mit teilweise bestimmten Merkmalen (Elektronik, höherwertige Bekleidung, Lebensmittel zu günstigen Preisen) bzw. auf Kultur, Unterhaltung und Sport im Nahbereich. Vieles an dieser Zufriedenheit lässt sich durch die gute Versorgung der Haushalte mit Pkws erklären bzw. das bestehende Dienstleistungsangebot der Mittel- und Unterzentren in diesem Teilraum Brandenburgs. Aber vermutlich fallen die Antworten auch deshalb so positiv aus, weil Menschen mit größeren Versorgungsschwierigkeiten weniger zur Teilnahme an der Untersuchung bereit waren. Es zeigt sich jedoch auch, dass die Ansprüche der Befragten an das Dienstleistungsangebot eher gering sind. Angesichts dieser Situation erscheinen Maßnahmen zur Verbesserung der Dienstleistungsversorgung kaum angebracht. Räumliche Entwicklungsansätze, die auf die Förderung des lokalen und regionalen Dienstleistungsangebots und kleinräumliche Nachfrageverflechtung setzen, sind bei einem derartig geringen Nachfra gepotenzial zum Scheitern verurteilt. (xsd:string)
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  • Verbraucherorientierte Dienstleistungen im peripheren ländlichen Raum Ostdeutschlands: Versorgungsdefizite oder Nachfragelücken? (xsd:string)
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  • In: Europa Regional, 10.2002, 2002, 3, 133-139 (xsd:string)
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