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  • Eine Betrachtung der aktuellen Situation in den ländlichen Räumen Litauens und Weißrusslands macht deutlich, dass man noch nicht von einem abgeschlossenen Transformationsprozess sprechen kann. Zu groß sind die Probleme vor allem in den peripheren ländlichen Regionen der Transformationsstaaten. Sie stehen allerdings nur äußerst selten im Mittelpunkt regionalplanerischer Überlegungen und Entwicklungsstrategien. Ihre Lage wird dadurch kompliziert, dass ihre wirtschaftliche Basis überwiegend von der Landwirtschaft gebildet wurde, die sich aus Grenzstandorten mehr und mehr zurückzieht. Die gegenwärtig häufig praktizierte Subsistenzwirtschaft ist eine Möglichkeit, den Bewohnern das Überleben zu sichern, ist aber nicht als dauerhafter Stabilisierungsfaktor dieser Räume anzusehen. Ebenso wenig kann dies der zur Zeit oft zitierte ”Agrotourismus” sein, denn nicht alle ländlichen Räume sind touristisch interessant und nicht alle Touristen zieht es auf einen Bauernhof. Ganz offensichtlich wird es sich dabei um Einzellösungen handeln, mit deren Hilfe die unterschiedlichen ländlichen Peripherien stabilisiert werden können. Es darf sicher nicht als voreilige Schlussfolgerung angenommen werden, wenn man das Schrifttum und eigene Untersuchungen dahingehend interpretiert, dass die unterschiedliche Herangehen an den Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft doch auch zu stark divergierenden Resultaten geführt hat. Litauens Schocktherapie hat den ländlichen Raum zunächst in eine tiefe Krise geführt und zur Wahlniederlage des Reformers Landsbergis beigetragen. Gegenwärtig beginnt eine vorsichtige Konsolidierung, ein Beitritt zur Europäischen Union gilt als realistisches Ziel und wird entschieden forciert. Zu erwartende Schwierigkeiten und Problem vor allem in der Landwirtschaft sieht man als lösbar an. Der gradualistische Weg Weißrusslands hat zwar den raschen Produktionsrückgang wie in Litauen verhindert, gleichermaßen hat er jedoch keine neuen Strukturen entstehen lassen, sondern eher die alten konserviert. Die bevorstehende EU-Osterweiterung wird sich in einem vermehrten Wettbewerbsdruck auf die landwirtschaftliche Produktion Weißrusslands äußern, und beim gegenwärtigen schlechten wirtschaftlichen Zustand vieler Betriebe ist eine erfolgreiche Etablier ung marktwirtschaftlicher Strukturen nicht zu erwarten. Für die ländlichen Räume bedeutet dies, dass ihre Zukunft vor allem davon abhängt, in welcher Weise sich die Regierung Weißrusslands zu umfassenden Reformen z. B. zum Bodeneigentum und zu privatrechtlichen Eigentumsformen. (xsd:string)
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  • Die Landwirtschaft als stabilisierender Faktor ländlicher Räume: Beispiele Litauen und Weißrussland (xsd:string)
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  • In: Europa Regional, 10.2002, 2002, 3, 100-106 (xsd:string)
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