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  • Der Mittelmeerraum hat seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Geographen aus dem deutschen Sprachraum angezogen. Durch die Publikationen der beiden Klassiker Philippson und Th. Fischer wurde er über Lehrbücher im Bewusstsein etabliert. In der Zwischenkriegszeit herrschte noch die naturwissenschaftliche, insbesondere morphologische Forschung vor. Ab Mitte der fünfziger Jahre ermöglichten die wieder gewonnenen Reisemöglichkeiten der Westdeutschen einen starken Aufschwung der Forschungen bei gleichzeitiger Verlagerung auf humangeographische Themen (speziell auf wirtschaftsperiphere Agrarräume, neue Bewässerungsgebiete, industrielle Großprojekte, Tourismus, Herkunftsgebiete von Gastarbeitern). Obwohl man nach 1969 kaum noch Länderkunden hätte erwarten sollen, sind seit den späten sechziger Jahren geographische Monographien über sämtliche Staaten erschienen, worin sich die die regionalspezifische Kompetenz der Autoren spiegelt. Auffällig ist zugleich die große Zahl nicht-geographischer Länderkunden, ein Hinweise auf ein breiteres Bedürfnis nach wissenschaftlich fundierter Regionalinformation. In den letzten zehn Jahren sind besonders viele Forschungen zur Stadtgeographie betrieben worden (Stadtentwicklung, geschlossenen Wohnkomplexe, Geschäftszentren). Tourismus wird stärker unter den Aspekten der Nachhaltigkeit und des Übergangs zum Altersruhesitz untersucht. In der Physischen Geographie dominieren Themen der Umweltgeschichte und der aktuellen Landschaftsentwicklung, wodurch sich gute Kooperationsansätze mit Humangeographen bieten. In beiden Teildisziplinen werden Verfahren der Fernerkundung angewandt. Für die immer nur schwache Organisation der deutschen Mediterranforschung gibt es viele leicht verständliche Gründe (Vielfalt der Kultur- und Sprachräume, sachlicher oder räumlicher Wechsel der individuellen Forschungsgebiete, fehlende institutionelle Basis). Unter jüngeren Geographen scheint es einen Rückgang des Interesses am mediterranen Raum zu geben, vielleicht ein Effekt der stark abgeschwächten Reizes an Fremdheit und Exotik. Eine Minderung der Forschungsintensität wäre längerfristig von Nachteil, denn mit dem größten Teil Südeuropas sind Deutschland und Österreich in der EU vereint, so dass regionale Entwicklungen in einem Zusammenhang stehen. Zu bedenken ist auch, dass die Länder jenseits des Meeres seit Ende der neunziger Jahren zu indirekten Nachbarn geworden sind. (Autorenreferat) (xsd:string)
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  • 2007 (xsd:gyear)
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  • The Mediterranean region in the German research tradition (xsd:string)
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  • In: Europa Regional, 15.2007, 2007, 2, 56-74 (xsd:string)
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