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  • Europa wurde immer wieder in Großregionen gegliedert, wobei physisch-geographische, humangeographische und oft auch national-politische Kriterien und Überlegungen eine Rolle spielten. Im vorliegenden Versuch wird nach einem konsequent und ohne national-politische Absichten ausgeführten kulturräumlichen Ansatz vorgegangen. Er berücksichtigt Faktoren, die (1) in der Kulturlandschaft wahrnehmbare Wirkungen hinterlassen, (2) Einstellungen und Verhaltensweisen der Menschen mitbestimmen, (3) für die heutigen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse maßgebend sind und (4) eine Raumgliederung ergeben, die sich nicht rasch wieder verändert. Als Ausgangspunkt dient dabei der Begriff von Mitteleuropa, der schon lang in Diskussion steht und über den die Diskussion nach dem Ende des globalen politischen Antagonismus mit besonderen Auswirkungen auf Europa wieder aufgeflammt ist. Für die räumliche Begrenzung dieses Begriffs werden acht Kriterien verwendet: (1) Historische Prägung durch deutsche und jüdische Kultur (als Spezifikum) zusätzlich zu slawischen, romanischen, ungarischen u.a. Kulturschichten (die außerhalb Mitteleuropas auch vorhanden sind) (2) Nebeneinander oder zeitliche Abfolge von Protestantismus und Katholizismus, während Orthodoxie und Islam nur randliche Rollen spielen. (3) Im Vergleich zu Ost- und Südosteuropa frühe Entwicklung eines Städtesystems und eines Bürgertums als Gegengewicht zu Adel, Landesherrn und Kirche (4) Frühe Existenz eines freien, keinem Grundherrn untergeordneten Bauerntums (5) Tradition lokaler und regionaler Selbstverwaltung als Folge früheren politischen Partikularismus (6) Kulturelle (Sprache, Religion) und ethnische Vielfalt innerhalb von Staaten (7) Politisch und wirtschaftlich stets dem Kontinent zugewandt (und nicht nach Übersee orientiert) (8) Im Vergleich zu Westeuropa verspätete, gegenüber Ost- und Südosteuropa aber frühe Industrialisierung. Daraus folgt, dass unter dem Begriff Südosteuropa jene Gebiete zusammengefasst werden, die byzantinisch geprägt, aber nachhaltig auch durch die lange osmanische Herrschaft überformt wurden. Unter Osteuropa wird dagegen jener Teil des byzantinisch geprägten orthodoxen Europas verstanden, der nur randlich vom Osmanischen Reich beeinflusst und von diesem kaum nachhaltig überformt wurde. Als Nordeuropa gilt der durchwegs protestantisch gebliebene Teil Europas mit geringer Erschließungsdichte. Unter Westeuropa sind die zum Atlantik hin orientierten ehemaligen Kolonialmächte und Gebiete mit nachhaltigen Auswirkungen der Reformation, einem frühen Städtewesen und einem frühen Beginn der Industrialisierung zusammengefasst. Als Südeuropa gelten die katholischen und wesentlich romanisch geprägten Länder mit großer Seefahrertradition. Die nach diesen Kriterien definierten Regionalbegriffe werden auf Karten gezeigt, wobei eine Gliederung nach Kulturlandschaften durch eine Gliederung nach heutigen Staaten ergänzt wird. (Autorenreferat) (xsd:string)
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  • Großgliederung Europas nach kulturräumlichen Kriterien (xsd:string)
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  • In: Europa Regional, 13.2005, 2005, 4, 162-173 (xsd:string)
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