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  • 'Seit mehreren Jahren wird von Politikern und Wissenschaftlern beobachtet und auch moniert, daß es zunehmend Probleme bei der Transformation des politischen und wirtschaftlichen Systems Rußlands - und anderer Transformationsländer - gibt; vom ursprünglichen Motto 'Übergang zu Demokratie und Marktwirtschaft' wird oft kaum noch gesprochen. Es werden 'objektive' Faktoren genannt, die diese Schwierigkeiten erklären sollen, in diesem Kontext auch Phänomene der Schattenwirtschaft und der allgemeinen Kriminalität, die meist aber als typisch für die instabilen Verhältnisse einer Transformationsgesellschaft bezeichnet werden. Daneben werden auch grenzüberschreitende Aktivitäten krimineller Gruppen aus dem Bereich der früheren Sowjetunion festgestellt, und es wird eine von diesen ausgehende Bedrohung anderer Länder oder gar der globalen Sicherheit unterstellt. Inzwischen werden in Rußland und im westlichen Ausland Verdächtigungen geäußert, die jeweils andere Seite instrumentalisiere dieses Problem, um bestimmte politische oder wirtschaftliche Interessen durchzusetzen. Die vorliegende Studie geht von der Vermutung aus, daß Teile der Führung der Sowjetunion zielstrebige Vorbereitungen für die von ihnen erwartete Auflösung ihres Landes getroffen haben, daß deshalb besser nicht von einem plötzlich erfolgten 'Zusammenbruch' gesprochen werden sollte. Von daher muß der Frage nachgegangen werden, wann diese Führungssegmente die Ausweglosigkeit der Reformbemühungen zur Systemmodifizierung konstatiert haben. In diesem Kontext spielen 'parallele Strukturen' eine große Rolle, die es in allen Phasen des sowjetischen Systems gegeben hat. Es ist zu berücksichtigen, daß von mehreren Ebenen des Wirtschaftslebens der Sowjetunion gesprochen werden muß, dabei hat sich das System der 'Kuratoren' in der offiziellen Planwirtschaft als besonders folgenreich für die Herausbildung krimineller Verbindungen erwiesen. Folglich ist für das Verständnis der gegenwärtigen politischen und sozioökonomischen Lage Rußlands die Kenntnis von der Existenz und den Aktivitäten der System-Mafia - im deutlichen Unterschied zu verschiedenen Formen der organisierten Kriminalität - unerläßlich. Eine solche System-Mafia hat es, wenn auch in sehr unterschiedlichem Umfang, während der gesamten Periode des sowjetischen Systems gegeben - sie war auf die 'Wende' außerordentlich gut vorbereitet und bestimmte wesentlich die einzelnen Transformationsschritte. Die Quellenlage stellt sich in diesem Kontext als außerordentlich schwierig dar. Untersuchungen zur Kriminalität in der Sowjetunion liegen zwar in großer Zahl vor, gehen aber in der Regel nicht auf Verbindungen zwischen der kriminellen und politischen Sphäre ein. Die Archive der KPdSU waren bis Mitte 1991 für Außenstehende geschlossen und sind auch danach nur sehr selektiv zugänglich gemacht worden. Im Ausland gab es zwar ab den siebziger Jahren eine zunehmend umfangreiche Literatur über die Nomenklatura, doch waren daraus nur vereinzelte Hinweise über Verbindungen zwischen ihren Vertretern und der kriminellen Welt zu entnehmen.' (Textauszug) (xsd:string)
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  • 1998 (xsd:gyear)
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  • Die System-Mafia als Faktor der sowjetisch-russischen Transformation: T. 1: Vorbereitung und Durchführung des Systemwechsels (xsd:string)
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