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  • 'Größere albanische Volksgruppen sind in vier Nachbarstaaten Albaniens anzutreffen - rund die Hälfte aller Albaner lebt außerhalb Albaniens. Seit über hundert Jahren ist es der erklärte Wille der Albaner, in einem eigenen Staat zusammenzuleben. Unter diesen Prämissen gewinnen die jüngsten Unruhen im südserbischen Kosovo mit seiner überwiegend albanischen Bevölkerungsmehrheit eine mehrfache auswärtige Dimension: Zum ersten war nie und ist gegenwärtig schon gar nicht auszuschließen, daß der kosovo-albanische Wunsch nach Autonomie keine Endstufe eines politischen Programms darstellt, vielmehr als Vorstufe einer Vereinigung des Kosovo mit Albanien eingeplant ist. Zum zweiten hat der serbische Polizeiterror im Kosovo zu einer demonstrativen Solidarisierung der Albaner außerhalb des Kosovo mit den dortigen Albanern geführt. Und zum dritten ist zu befürchten, daß eskalierende Konfrontationen im Kosovo über dieses hinausgreifen und Nachbarregionen wie etwa die Republik Makedonien in Mitleidenschaft ziehen könnten. Aus diesen drei Überlegungen folgt zwangsläufig, daß der Kosovo-Konflikt nicht - wie seit langen Jahren von Belgrad behauptet - eine innere Angelegenheit Serbiens ist: Durch die Menschenrechtsverletzungen, die im Kosovo im letzten Jahrzehnt laufend und in den letzten Monaten vermehrt geschehen sind, ist die internationale Gemeinschaft mittelbar in den Konflikt involviert - sollte die Konfrontation sich in der angedeuteten Weise ausweiten, wäre auch ein direktes Engagement nicht mehr auszuschließen. Hinzu kommt eine spezifische Problematik: Die internationale Gemeinschaft mag emotional eher den bedrückten Kosovo-Albanern zuneigen, aber sie hat und sieht keine Möglichkeit, deren Forderung nach irreversibler Sezession von Serbien nachzukommen. Weiterhin ist die internationale Gemeinschaft grundsätzlich gegen das diktatorische Regime Milosevics eingestellt, bedrängt es auch mit Sanktionsdrohungen etc., muß diesem aber partiell zustimmen, daß einseitige Grenzveränderungen und unabgestimmte Loslösungen aus international anerkannten Staaten (bzw. Bundesstaaten wie der Bundesrepublik Jugoslawien) sich nicht mit den friedlichen Werteinteressen und demokratischen Prinzipien vereinen lassen, wie sich diese seit Helsinki 1975 herausgebildet und bewährt haben. Ganz direkt auf den Kosovo-Konflikt bezogen, ergeben sich aus all dem einige Konsequenzen. Klar ist vor allem, daß der Status quo nicht aufrechtzuerhalten ist, denn dieser ist das diametrale Gegenteil von allem, was die internationale Gemeinschaft auf dem Balkan will: befriedete Region, friedliche und demokratische Staaten in der Region, garantiertes Mindestmaß an Menschen- und Minderheitenrechte in den einzelnen Staaten. Unzweifelhaft ist weiterhin, daß die von den Kosovo-Albanern tausendfach als nicht mehr verhandelbar hingestellte Souveränität der 'Republik Kosovo' keine internationale Unterstützung finden wird. Die erstrebte Lösung muß also nach dem Prinzip 'Sezession nein - Autonomie ja' gefunden werden. Mit den Details befaßt sich die nachfolgende Darstellung. Wie bereits ihr erster Teil (Bericht des BIOst, Nr. 20-1998) fußt sie auf allgemein zugänglichen Quellen, vorwiegend jugoslawischer Provenienz.' (Autorenreferat) (xsd:string)
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  • Kosovo '98 (II): Breitenwirkung und (mögliche) Lösungen des Konflikts (xsd:string)
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