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  • "Funktionierende Staatlichkeit ist eher die Ausnahme als die Regel in der Staatenwelt des frühen 21. Jahrhunderts. Schwache und zerfallende Staaten sowie völkerrechtlich umstrittene Gebiete gehören infolgedessen zu den größten Herausforderungen in der internationalen Politik in allen Fragen des wirtschaftlichen Aufbaus, aber auch der globalen Sicherheit. Die vergessene Dimension dieser Diskussion berührt die Frage, welche Rolle unternehmerische Aktivitäten in diesem Kontext spielen. Bei völkerrechtlich umstrittenen Regionen handelt es sich um Gebiete, in denen Staatlichkeit nicht eindeutig definiert ist, weil mindestens zwei Souveränitätsansprüche erhoben werden und eine umfassende internationale Anerkennung folglich unterbleibt. Als unmittelbare Folge zeigen solche Regionen immer in unterschiedlicher Weise Formen von Staatsversagen und begrenzter Staatlichkeit, die insbesondere für wirtschaftliche Akteure mit erheblichen Risiken verbunden sind. Unternehmen erweisen sich in solchen Regionen als entscheidende Akteure, um wenigstens ein Mindestmaß an Stabilität im Sinne der Versorgung der Bevölkerung mit Basisdienstleistungen etwa in den Bereichen Infrastruktur, Telekommunikation, Bankwesen und Logistik zu gewährleisten. Diese Stabilisierungsfunktion ist die Voraussetzung für jeden weiterführenden Versuch der externen Beeinflussung und Unterstützung von Staatsbildung oder gar Transformation zur Demokratie. Natürlich gilt dies nur für die Unternehmen, die sich der politischen Konsequenzen ihres Handelns bewusst sind und sich an die entsprechend geltenden globalen Gepflogenheiten und Standards (etwa den "global compact") halten. Für Unternehmen in solchen Regionen ist Erfolg in wirtschaftlich und politisch schwierigen Rahmenbedingungen daran gebunden, dass so lange wie möglich Politikferne praktiziert werden kann, eigene Sozialstandards konsequent und transparent umgesetzt werden, Unterstützung nicht nur im lokalen, sondern auch im regionalen und globalen Rahmen (insbesondere in Fragen der fehlenden Rechtssicherheit) gesucht wird, die Kooperation mit anderen Unternehmen zur erfolgreichen Interessendurchsetzung vor Ort genutzt wird und schließlich ein proaktives Kommunikationskonzept zur Anwendung kommt, das rechtzeitig vor ungerechtfertigter Kritik zu schützen vermag. Um die stabilisierenden Effekte von Unternehmensaktivitäten zu nutzen ist die internationale Staatengemeinschaft gut beraten, wo immer möglich, die Voraussetzungen für größere Rechtssicherheit (etwa bei Fragen der Strafverfolgung unter konkurrierenden Rechtssystemen) zu schaffen. Erst aus dem kooperativen Zusammenwirken zwischen staatlichen Förderaktivitäten, zivilgesellschaftlichem Engagement und unternehmerischer Stabilisierungshilfe werden die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Politik der Unterstützung schwacher und zerfallender Staaten von außen geschaffen." (Autorenreferat) (xsd:string)
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  • Doing business in disputed regions: a proposal for a new focus on private sector support for state building (xsd:string)
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