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"Welche Folgen hat die europäische Integration für die Mitgliedstaaten? In diesem
Artikel geht es mir darum zu zeigen, wie die Verflechtung mit der EU die
institutionellen Handlungsoptionen nationaler Akteure verändert. Mein Ausgangspunkt
ist das deutsche politische System, das aufgrund vielfältiger Verhandlungszwänge
zu Reformstau neigt. Dies zeigt sich auch an den hier diskutierten
Beispielen der Regulierungen des Versicherungswesens und des Straßengüterverkehrs,
die über Jahrzehnte weitgehend stabil waren. Obwohl die Regulierungen
zunehmend in die Kritik gerieten, gelang es den am Status quo interessierten
regulierten Unternehmen, ihren Verbänden und den zuständigen staatlichen
Stellen hieran festzuhalten. Ich zeige, wie die Einbindung in das europäische
Mehrebenensystem von nationalen Akteuren strategisch genutzt werden
kann, um Reformen durchzusetzen, für die ohne die EU-Mitgliedschaft auf nationaler
Ebene der notwendige Konsens fehlte. Analysiert man in dieser Weise die
Folgen der Integration nicht nur als einseitigen Druck auf die Mitgliedstaaten,
sondern bezieht die Reaktionen nationaler Akteure ein, wird deutlich, wie die
Auswirkungen der EU auch in hohem Maße durch nationale Interessen bestimmt
sind." [Autorenreferat]
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