PropertyValue
?:about
?:abstract
  • "Frankreich gehörte als treibende Kraft der NATO-Intervention »Unified Protector« zu den engagiertesten externen Unterstützern des Kampfes der libyschen Bevölkerung gegen Staatschef Muammer el-Khadafi. Auch nach dem Tod Khadafis übernahm Frankreich eine Führungsrolle bei der externen Unterstützung des libyschen Transitionsprozesses, dessen vorläufiger Höhepunkt die jetzt für den 7. Juli 2012 geplanten Wahlen zu einer verfassunggebenden Versammlung sein sollen. Ziel dieser Politik war einerseits, das durch die Teilnahme an der militärischen Intervention gewonnene internationale Prestige aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus erhoffte sich Paris von einer privilegierten Partnerschaft mit dem nordafrikanischen Land allerdings auch eine bevorzugte Behandlung bei der Vergabe neuer Wirtschaftsverträge. Damit versuchte der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy an seinen Annäherungskurs gegenüber Libyen anzuknüpfen, den er bereits kurz nach seinem Amtsantritt 2007, damals noch mit Khadafi als Partner, eingeschlagen hatte. Die jüngsten Entwicklungen haben Frankreichs Ambitionen, möglichst schnell wieder zu einem privilegierten Partner eines »neuen« Libyen zu werden, allerdings deutlich gedämpft. Der libyschen Übergangsregierung, dem Nationalen Übergangsrat, ist es bis dato nicht gelungen, ihren Einfluss in alle Landesteile auszuweiten, und in vielen Regionen haben sich lokale Machtzentren gebildet, die über große Autonomie verfügen. Die unentschiedene Machtfrage erschwert die Durchführung von Unterstützungsmaßnahmen in den beiden von Paris als am wichtigsten erachteten Politikfeldern: der Reform des libyschen Sicherheitssektors und dem wirtschaftlichen Wiederaufbau des Landes. So ist es Paris bislang weder gelungen, einen Beitrag zur Aufstellung einer einheitlichen Armee und Polizeitruppe zu leisten noch die Wirtschaft des Landes entscheidend anzukurbeln und die Position französischer Unternehmen unter den ausländischen Investoren zu verbessern. In Frankreich warten daher alle Vertreter von Politik und Wirtschaft mit Spannung auf die für den Juli 2012 vorgesehenen libyschen Wahlen und die Bestimmung einer neuen, demokratisch legitimierten Übergangsregierung, um dem Vorhaben, wieder ein enger Partner Libyens zu werden, neues Leben einzuhauchen. Dabei ist davon auszugehen, dass der neue französische Präsident François Hollande weitgehend an diesem Ziel festhalten wird." [Autorenreferat] (xsd:string)
?:contributor
?:dateModified
  • 2012 (xsd:gyear)
?:datePublished
  • 2012 (xsd:gyear)
?:duplicate
?:hasFulltext
  • true (xsd:boolean)
is ?:hasPart of
?:inLanguage
  • de (xsd:string)
?:issn
  • 1611-7034 ()
?:linksURN
?:location
is ?:mainEntity of
?:name
  • Die schwierige Rückkehr zu privilegierten Beziehungen: Frankreichs Libyen-Politik nach dem Sturz Khadafis (xsd:string)
?:provider
?:publicationType
  • Arbeitspapier (xsd:string)
?:sourceInfo
  • GESIS-SSOAR (xsd:string)
rdf:type
?:url
?:urn
  • urn:nbn:de:0168-ssoar-361499 ()
?:volumeNumber
  • 7 (xsd:string)