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  • "Die Untersuchung der frühen Städte zeigt, dass bei der Entstehung der Städte durch Arbeitsteilung und eine zentralisierte Vorratswirtschaft Vorteile bei der Subsistenzsicherung erzielt werden (1.1.2). Dabei verfestigen sich jedoch Machtungleichgewichte (1.1.3.1). Diese Herrschaftsverhältnisse werden über religiöse Weltbilder legitimiert (1.1.3.2). In der griechischen Polis erfolgt die Subsistenzsicherung in privaten, autarken Hauswirtschaften (1.2.2.1). Davon klar getrennt entfaltet sich eine öffentliche, politische Sphäre, in der Entscheidungen über den gemeinsamen Lebensraum von einer privilegierten Gruppe von Bürgern nach demokratischen Regeln getroffen werden (1.2.2.2). Die Ethik des „guten Lebens“ und der solidarischen Gemeinschaft zur Verteidigung der Freiheit bildet die ideologische Basis der antiken Stadtgesellschaft (1.2.3). Die gesellschaftliche Arbeitsteilung erreicht in der Stadt der Renaissance eine neue Qualität, die sich in einer zunehmenden Bedeutung des Fernhandels und der städtischen Märkte, der Ausweitung der Geldwirtschaft, der Entstehung von Manufakturen usw. zeigt (2.2.1). Das Ziel, die Rahmenbedingungen für die wirtschaftlichen Aktivitäten zu sichern, wird zum wichtigsten Inhalt der politischen Sphäre, in der weiterhin nur ökonomisch privilegierte Gruppen politische Rechte besitzen (2.2.2). In der Renaissancestadt erfolgt die legitimatorische Bindung über die Identität des Stadtbürgers, bei der Freiheit und Leistungsfähigkeit allerdings schon nicht mehr in erster Linie im Hinblick auf die Gemeinschaft, sondern im Hinblick auf die individuelle Verwirklichung gesehen werden (2.3). Die auf den gesamten Erdball ausgedehnte Arbeitsteilung mit dezentralen Produktionsstätten führt zu einer Zentralisierung der Kontrolle des Produktionsprozesses, die in Global Cities stattfindet. Die Städte konkurrieren um Bedeutung in einem Netz von internationalen Kapital- , Waren- und Informationsströmen (3.1). Die vielfältigen Elemente des menschlichen Lebens werden zunehmend in die Form von Waren gezwungen und auf Märkten getauscht, dabei nimmt die Spaltung der Stadtbewohner in begünstigte und benachteiligte Gruppen zu (3.2.1). Individuelle Interessen dominieren über die Interessen der Allgemeinheit in der Politik, wobei die Gemeinschaft der Stadtbürger von der Regierung ausgeschlossen bleibt. Der soziokulturelle städtische Raum wird zur Ware und den Profitinteressen und Konsumbedürfnissen am globalen Markt angepasst (3.2.2.3). Die Legitimation der Gesellschaftsordnung in der global orientierten Stadt erfolgt über die neoliberale Ideologie mit dem Heilsversprechen, dass der Markt und das individuelle Nutzenmaximieren über wirtschaftliches Wachstum alles zum Guten wenden werde (3.3). Die Ideologie der „unsichtbaren Hand“ reproduziert sich in der marktorganisierten medialen Öffentlichkeit. Die Medien verlieren mit dem Verdrängen des Räsonnements durch massenkompatible Inhalte weitestgehend ihre Funktion als (Verständigungs-/Vermittlungs-)Raum demokratischer Öffentlichkeit. Auch darin zeigt sich ein Mechanismus, der der Verwirklichung allgemeiner Interessen entgegenwirkt.(3.2.2.2) Eine Renaissance der Stadt ist bestenfalls im Hinblick auf die ökonomische Bedeutung festzustellen, während politisch-demokratische Fortschritte, die in Städten früherer Epochen bereits gemacht wurden, wieder verloren gehen." [Autorenreferat] (xsd:string)
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  • 2008 (xsd:gyear)
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  • Renaissance der Städte? Zum Gemeinwesen urteilender Bürger (xsd:string)
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