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  • Zuerst stellt Dahrendorf die wissenschaftliche Praxis der Konstruktbildung vor, bei welcher der Forscher sich auf ein bestimmtes Element der menschlichen Existenz aus dem Wesen des Einzelnen konzentriert, um ihn einer wissenschaftlichen Analyse zugänglich zu machen (z. B. Homo oeconomicus als hypothetischer Nutzenmaximierer). Dem Homo sociologicus - dem Menschen in der Schnittstelle zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft - nähert sich Dahrendorf über die Begrifflichkeit des Theaters. Wie der Schauspieler seine vorgegebene Rolle spiele, erscheine der Einzelne als Träger gesellschaftlich vorgeformter Attribute und Verhaltensweisen. So hat er verschiedene soziale Positionen inne - z. B. die des Deutschen, des Studienrats und des Skatspielers -, die aber allein das Verhalten nicht ausreichend erklären können. Vielmehr sei Verhalten von der Rolle eines Positionsinhabers geprägt und durch die Erwartungen der dazugehörigen Bezugsgruppe sowie durch harte Sanktionen geformt. Der Homo sociologicus entfremde sich dadurch jedoch zunehmend von einem freien Individuum. In Anlehnung an den Schriftsteller Robert R Musil beschreibt Dahrendorf die verschiedenen Charaktere, wie z. B. Berufs- oder Klassencharaktere, die den Landesbewohner ausmachen. Neben diesen Charakteren bliebe noch ein weiterer, privater Charakter, den Dahrendorf dem Homo sociologicus an die Seite stellt. Dabei erinnert er an die ursprünglich doppelte Intention der Soziologie, neben der Analyse des Individuums auch den einzelnen Menschen zur Freiheit selbst gewählter Zwecke zu führen. Da man das Paradox zwischen dem durch gesellschaftliche Rollen vorgeprägten empirischen Charakter des Menschen und seinem zur Freiheit fähigen, intelligiblen Charakter (nach Immanuel R. Kant) genauso wenig auflösen könne, wie man die Trennung zwischen Wissenschaft und Werturteil anzweifeln dürfe, plädiert Dahrendorf für eine Akzentverlagerung. Indem der Soziologe seine Theorien im Hinblick auf die Erweiterung des Spielraums des Einzelnen formuliert, könne er vom Hemmschuh zum Motor der Entwicklung einer Gesellschaft freier Menschen werden. (xsd:string)
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  • 2006 (xsd:gyear)
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  • 3531311220 ()
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  • Homo Sociologicus : ein Versuch zur Geschichte, Bedeutung und Kritik der Kategorie der sozialen Rolle (xsd:string)
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  • Buch (de)
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  • Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006.- 126 S. (xsd:string)
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