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  • "Diese Dissertation umfasst vier eigenständige Kapitel, die jeweils einen eigenen Beitrag zur ökonomischen Literatur der frühkindlichen Bildung und Betreuung, sozialer Normen und Erwerbsentscheidungen von Frauen leisten. Soziale Normen gelten als zentrale Erklärung für die sich ändernde Erwerbsbeteiligung von Frauen. Kapitel 2 dieser Dissertation untersucht die intergenerationale Transmission dieser Normen, und wie diese nachfolgende Erwerbsentscheidungen von Frauen in Paarbeziehungen beeinflussen. Dabei werden nicht nur die frühe Sozialisation der Frau, sondern auch die ihres Partners berücksichtigt. Die Ergebnisse auf Basis großer repräsentativer Datensätze von West-Deutschen Paaren deuten darauf hin, dass Frauen, die mit einem Partner zusammenleben, dessen Mutter erwerbstätig war, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auch erwerbstätig sind, mehr Arbeitsstunden absolvieren und ein höheres Bruttoeinkommen erzielen. Dieser intergenerationale Zusammenhang kann nicht durch andere Faktoren erklärt werden. Desweiteren findet sich keine empirische Evidenz dafür, dass dies durch assortative Partnerwahl verursacht wird, vielmehr zeigen weitere Analysen, dass die Normen des Partners eine entscheidende Rolle für die Erwerbsentscheidung der Frau spielen. Alles in allem deuten die Ergebnisse dieses Kapitels darauf hin, dass sich politische Maßnahmen, die die Erwerbsentscheidung heutiger Mütter beeinflussen, auch auf das Erwerbsverhalten nachfolgender Generationen von Frauen auszuwirken. In Kapitel 3 wird die Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland als natürliches Experiment genutzt, um die Entwicklung lokaler sozialer Normen und Verhalten zu analysieren. Nach der Wende zogen viele Menschen, die in der DDR aufwuchsen, in den Westen Deutschlands. Durch das politisch-ökonomische System in der DDR, das die qualifizierte Erwerbsbeteiligung von Frauen förderte und über ein umfangreiches Kinderbetreuungssystem verfügte, wiesen die zugezogenen Ostdeutschen andere Einstellungen hinsichtlich arbeitender Mütter auf. Dieses Kapitel analysiert soziale Lern- und übertragungseffekte auf westdeutsche Familien, die bis dahin durch traditionelle Rollenbilder geprägt waren. Um diese Effekte zu identifizieren, wird die quasi-zufällige geografische Variation des ersten Ost-West Migrantenzustromes nach der Wende genutzt, die hauptsächlich durch die Entfernung zur ehemaligen Grenze bestimmt wird. Die Analysen basieren auf Daten des Microzensus und zahlreicher anderer administrativer Daten der statistischen Ämter. Die Ergebnisse zeigen positive und statistisch signifikante Effekte auf den zeitlichen Arbeitsumfang von Frauen. Weiterhin wird empirische Evidenz dafür gefunden, dass Menschen ihre Einstellung darüber ändern, wie die Berufstätigkeit von Frauen Ehe und Kinder beeinflusst. Die dynamische kurz-, mittel- und langfristige Entwicklung dieser Effekte kann am besten durch graduelle soziale Lerneffekte und Auswirkungen auf die lokale Kinderbetreuungsinfrastruktur erklärt werden. Diese Interpretation wird durch empirische Evidenz über die Entwicklung der Interaktion zwischen Ost- und Westdeutschen, den lokalen Ausbau des Kinderbetreuungsangebots für Kinder unter drei Jahren und den lokalen Ausbau von Ganztagsplätzen für Kinder über drei Jahren gestützt. Da immer mehr Länder ihr Kinderbetreuungsangebot ausbauen, ist ein umfassendes Verständnis bezüglich der Folgen für Familien wichtig. Kapitel 4 trägt zur bestehenden Literatur bei, indem der Frage nachgegangen wird, inwieweit der Ausbau der Kinderbetreuung das Well-Being von Eltern beeinflusst. Die Analysen basieren auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels und nutzen eine durch Stichtagsregelungen verursachte Diskontinuität in der Wahrscheinlichkeit, einen Kita-Platz zu nutzen, um kausale Effekte zu identifizieren. Die Ergebnisse zeigen, dass der Ausbau der Kinderbetreuung die Lebenszufriedenheit von Müttern, die durch den bisherigen Mangel an Kindertagesbetreuung eingeschränkt waren, stark erhöht. Dies trifft insbesondere auf Mütter zu, die eine potenziell größere Bindung an den Arbeitsmarkt haben. Die Effekte für Väter sind kleiner und statistisch nicht signifikant. Das Kapitel untersucht weiterhin mögliche zugrunde liegende Mechanismen. Insbesondere werden Zeitverwendung von Eltern und deren Arbeitsmarktoutcomes analysiert. Dies zeigt, dass Mütter Zeit von unbezahlter zu bezahlter Arbeit verschieben und damit direkte und indirekte finanzielle und nicht finanzielle Erträge zur Lebenszufriedenheit entstehen. Die Ergebnisse des Kapitels beleuchten wichtige Vereinbarkeitsfragen und betonen die Wichtigkeit, subjektive Well-Being-Maße in familienpolitischen Evaluationen zu berücksichtigen. Zahlreiche Studien belegen, dass Kinder von Eltern mit niedrigerem Bildungsniveau oder Migrationshintergrund in ihrer Entwicklung besonders von frühkindlicher Bildung und Betreuung profitieren, jedoch mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit diese Angebote nutzen. Kapitel 5 zeigt auf, dass es in Deutschland trotz universellem Zugang und stark-subventioniertem Kinderbetreuungssystem für Kinder unter drei Jahren große und anhaltende Nutzungsunterschiede nach Familienhintergrund gibt. Basierend auf einem einzigartigen Datensatz, der sowohl die tatsächliche Nutzung als auch die Nachfrage nach Kindertagesbetreuung enthält, untersucht dieses Kapitel mögliche Erklärungen für die Nutzungsunterschiede auf der Angebots- und Nachfrageseite. In den quasi-experimentellen Analysen der Angebotsfaktoren werden politikinduzierte regionale Veränderungen in der Verfügbarkeit von Plätzen und in der Höhe der Elternbeiträge herangezogen. Die Ergebnisse zeigen, dass Unterschiede in der Nachfrage die Nutzungsunterschiede nach Familienhintergrund nur bedingt erklären können. Vielmehr deuten die Ergebnisse darauf hin, dass eine Reduktion des lokalen Mangels an Plätzen oder eine Verminderung beziehungsweise stärkere Staffelung der Elternbeiträge die Nutzungsunterschiede zwischen höher und niedriger gebildeten Familien verringern können. Für die Nutzungsunterschiede nach Migrationshintergrund spielen diese Faktoren allerdings kaum eine Rolle." Die ALLBUS-Daten aus dem Jahr 1980 bis 2014 sowie die Daten aus dem Jahr 2016 werden als Hauptdatensätze für die Analyse verwendet. (xsd:string)
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  • http://dx.doi.org/10.17169/refubium-25757. (ALLBUS) (Mikrozensus) (xsd:string)
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