?:abstract
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"Den konzeptuellen Ausgangspunkt der Arbeit bildet die Theorie der Sozialen Isolation, wonach sozial isolierte Personen eine Teilnahme in Umfragen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit verweigern als sozial integrierte Personen. Mit Blick auf diesen Theorieansatz zur Erklärung von Teilnahmeverweigerungen wird eine Modifikation vorgeschlagen, zum einen hinsichtlich der Einbettung der Theorie der Sozialen Isolation in das Macro-Micro-Macro Modell sozialwissenschaftlicher Erklärung und zum anderen durch Einbeziehung des psychologischen Konzepts von Einsamkeit. Auf der Grundlage dieses Konzepts wird der Einfluss von Persönlichkeitseigenschaften auf Teilnahmeverweigerungen in Umfragen herausgearbeitet, um in einem weiteren Schritt die postulierten Zusammenhänge zwischen Persönlichkeitseigenschaften, Einsamkeit und Teilnahmeverhalten in Umfragen empirisch zu testen. Dazu werden zum einen Daten der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS [2004, 2006, 2008]) und zum anderen der Longitudinal Internet Studies for the Social Sciences (LISS Panel) verwendet. In den empirischen Analysen zeigt sich, dass Persönlichkeitseigenschaften sowohl über Einsamkeit vermittelt als auch auf direktem Wege Einfluss auf Teilnahmeverweigerungen in Umfragen ausüben. Die Untersuchung bestätigt damit die Befunde vieler sozialwissenschaftlicher Studien, die den Einfluss von Persönlichkeitseigenschaften auf verschiedene Merkmale, wie beispielsweise politischen Einstellungen, aufgezeigt haben. Aus den Ergebnissen lässt sich insofern schlussfolgern, dass Persönlichkeitseigenschaften eine stärkere Beachtung in Nonresponse-Studien erfahren sollten, da Verzerrungen von Umfragedaten auf Grundlage der vorliegenden Ergebnisse angenommen werden müssen. Korrekturverfahren zur Kompensation von Ausfällen, die den Einfluss der Persönlichkeitseigenschaften berücksichtigen, wären somit empfehlenswert."
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