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Seit den 80er Jahren haben atypische Erwerbsformen gegenüber dem traditionellen Normalarbeitsverhältnis in der Bundesrepublik Deutschland an Bedeutung gewonnen. In der arbeitsmarktpolitischen Debatte gilt das Interesse an Erwerbsformen wie Leiharbeit, geringfügige und befristete Beschäftigung deren Beitrag zur Arbeitsmarktintegration. Diese Studie beschäftigt sich mit der Frage, ob atypische Erwerbsformen den Übergang in reguläre Beschäftigung eher erleichtern oder erschweren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Risikopotential atypischer Erwerbsformen mit Blick auf den zukünftigen Erwerbsverlauf. Auf Basis des Mikrozensus wird die Entwicklung der Erwerbsformen zwischen 1985 und 2001 in der Bundesrepublik Deutschland und in Berlin verglichen. In die Analyse, die auch eine geschlechtsspezifische Differenzierung bietet, ist die Entwicklung der Erwerbsbeteiligung mit einbezogen. Die empirischen Befunde zeigen, dass das Normalarbeitsverhältnis in der Bundesrepublik nach wie vor die bedeutsamste Erwerbsform darstellt und die Erwerbsquote in dieser Erwerbsform seit Mitte der 80er Jahre fast konstant geblieben ist. In Berlin hat sich allerdings seit Beginn der 90er Jahre ein dramatischer Einbruch bei den Normalarbeitsverhältnissen gezeigt. Dagegen weisen alle atypischen Erwerbsformen, insb. die befristete und die Teilzeitbeschäftigung wie auch die Leiharbeit, in der Bundesrepublik und in Berlin große Zuwachsraten auf. Mit der Ausweitung atypischer Erwerbsformen in der Bundesrepublik ging auch der Anstieg der Frauenerwerbsbeteiligung einher. Die Zunahme der atypischen Erwerbsformen hat demnach die Arbeitsmarktintegration von Frauen forciert. Doch welche längerfristigen Effekte hat atypische Beschäftigung auf den individuellen Erwerbsverlauf? Hinweise hierauf bieten die Segmentationstheorien und insb. das Modell des viergeteilten Arbeitsmarktes von Sengenberger. Analog zum segmentierten Arbeitsmarkt ist die Vorstellung von segmentierten Erwerbsformen denkbar. Danach sind atypische Erwerbsformen den externen Teilarbeitsmärkten mit unsicheren Arbeitsbedingungen zuzuordnen. Zwischen den Erwerbsformen erschweren Mobilitätsbarrieren den Übergang aus einer atypischen Erwerbsform in ein Normalarbeitsverhältnis. Die Segmentation vollzieht sich als dynamischer Prozess, d.h. weitere Erwerbstätigkeit im Rahmen einer atypischen Erwerbsform mindert die Chance, zukünftig im Rahmen eines Normalarbeitsverhältnisses tätig zu sein. Die atypisch Erwerbstätigen haben ein steigendes Risiko, dauerhaft von regulärer Beschäftigung ausgeschlossen zu bleiben. Sengenbergers Stigmatisierungsthese entsprechend wird zudem eine frühere Erwerbstätigkeit im Rahmen atypischer Beschäftigungsform bei zukünftigen Bewerbungen zum Stigmatisierungsgrund. Die Hypothese der Mobilitätsbarrieren zwischen den Erwerbsformen wird anhand verschiedener quantitativer und qualitativer Studien zu atypischen Erwerbsformen geprüft. Die Studien zeigen, dass der Übergang aus atypischen Erwerbsformen in reguläre Beschäftigung erschwert ist. Zum Teil ist die Wahrscheinlichkeit nach Beendigung einer atypischen Beschäftigung wieder atypisch erwerbstätig zu sein, gleich hoch oder sogar höher. Die Stigmatisierungshypothese lässt sich nicht direkt empirisch nachweisen, in einigen angeführten Studien finden sich jedoch Hinweise darauf. Abschließend werden ausgewählte neuere arbeitsmarktpolitische Regelungen und Reformen zu den atypischen Erwerbsformen diskutiert. Einige der Regelungen werden zwar die Übergangsmöglichkeiten aus einer atypischen Beschäftigung vergrößern. So wird beispielsweise die Neuregelung zur Teilzeitbeschäftigung dazu beitragen, die Mobilitätsbarrieren zwischen Teil- und Vollzeit zu verringern. Die meisten hier diskutierten arbeitsmarktpolitischen Regelungen der jüngsten Zeit zielen aber auf die Ausweitung atypischer Beschäftigung, so die Regelungen zu den Minijobs, zur Ich-AG, die Neuerungen zur befristeten Beschäftigung und zur gewerblichen Leiharbeit.
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Erwerbsformen im Wandel: Integration oder Ausgrenzung durch atypische Beschäftigung ; Berlin und die Bundesrepublik Deutschland im Vergleich
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