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  • "Nichtwähler sind Wähler und Wähler sind Nichtwähler. Alle Befunde deuten darauf hin, dass es sich bei Wahlabstinenz überwiegend um eine temporäre und nicht um eine dauerhafte Entscheidung handelt. Allerdings steigt die Wahlabstinenz auf allen Wahlebenen, wenn auch nicht kontinuierlich und gleichförmig. Man kann von einem „Aufzugseffekt” sprechen, bei dem alle Wähler kontinuierlich zu höherer Wahlabstinenz neigen und eine (etwa) gleichmäßige Zunahme in allen Gruppen messbar ist. Generell neigen jüngere Wähler zu geringerer Wahlteilnahme. Die höchste Wahlbeteiligung findet man in der Altersgruppe der 60- bis 70-jährigen Wahlberechtigten. Danach sinkt die Wahlteilnahme wieder (vor allem bei über 70-jährigen Frauen). Die Nichtwählerforschung in repräsentativen Umfragen hat eine Reihe von Problemen. Um möglichst „echte” Nichtwähler zu befragen, hat die Konrad-Adenauer-Stiftung einen neuen Weg beschritten. Es wurden Personen erneut befragt, die unmittelbar nach den Bundestagswahlen 2009 und 2005 in Umfragen angaben, nicht gewählt zu haben. In diesem Zeitfenster liegt das tatsächliche und das berichtete Wahlverhalten nach den Erfahrungen der Meinungsforschungsinstitute sehr dicht beieinander, so dass die Chance erhöht wird, tatsächlich Nichtwähler anzutreffen. Nichtwähler unterscheiden sich deutlich von Wählern. Bei ihnen spielt die Wahl als Ergebnis des Gefühls einer Bürgerpflicht nachzukommen, eine geringere Rolle. Vor allem ist die Bindung an Parteien bei ihnen schwach ausgeprägt. Fehlt die Parteiidentifikation oder ist sie, falls überhaupt vorhanden, nur schwach ausgeprägt, sinkt die Wahrscheinlichkeit, zur Wahl zu gehen. Damit fehlt die emotionale affirmative Komponente beim Wahlverhalten. Nichtwähler sind keine Reservestammwähler der Parteien. Genau genommen findet man bei den Nichtwählern den Typus „Stammwähler” als Ausnahme und nicht als Regel. Würden alle Parteien ihr gesamtes Nichtwählerpotential voll mobilisieren, wäre der Zuwachs nur geringfügig. Zwar würde die Wahlbeteiligung ansteigen, doch würden sich die Wahlergebnisse so gut wie nicht verändern, da nur die Stimmenanzahl und nicht die Prozentwerte dadurch verändert würden. Es würde außerdem für keine Partei einen strategischen Vorteil bringen, da sich die Nichtwähler relativ homogen über die Parteienlandschaft verteilen. Die ehemaligen Nichtwähler tendieren auch aktuell stark zur Wahlabstinenz. Dies hängt hochgradig mit einer fehlenden Bindung an Parteien zusammen. Auch in den Nichtwahlmotiven spiegelt sich das wider. Eine Distanz zur Politik und das Gefühl, keinen Einfluss auf Politik zu haben, sind bei ihnen deutlich häufiger vertreten als klassische Protestmotive. Parteispezifische Nichtwahlmotive sind nicht relevant. Es gibt also keinen typischen Unions- oder SPD-Nichtwähler. Die These, dass Nichtwähler auch Wähler sind, wird dadurch gestützt, dass nur eine Minderheit von 23 Prozent der Nichtwähler von sich behauptet, grundsätzlich nicht zu wählen." (xsd:string)
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  • Aufgenommen: 30. Fassung, März 2016 (xsd:gyear)
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  • "Dann bleib ich mal weg". Der Mythos der "Partei" der Nichtwähler (xsd:string)
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  • 09.03.2015 (xsd:gyear)
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