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"Am Projektbeginn standen die Formulierung des Analyserahmens und die Ableitung von Forschungsfragen zum Thema Partnerschaften und Beziehungsverläufe (vgl. Kap. 2) sowie die Durchsicht der relevanten Daten aus der amtlichen Statistik (vgl. Kap. 3). Ein Schwerpunkt lag dabei auf der unterschiedlichen Sozialisierung der Ost- und Westdeutschen in den politischen und kulturellen Systemen der DDR und des früheren Bundesgebiets und auf den biografischen Brüchen, die die Menschen in den neuen Bundesländern im Zuge der ökonomischen und politischen Transform erlebten. Heute bestehen in Ost- und Westdeutschland die gleichen institutionellen Rahmenbedingungen für Partnerschaften, wenn man an das Ehe- und Scheidungsrecht, das Sorgerecht von unverheirateten und geschiedenen Eltern, das Ehegattensplitting, die gebührenfreie Mitversicherung von nicht erwerbstätigen Ehepartnern in der gesetzlichen Krankenversicherung oder die Witwen-/Witwerrente denkt. Nach wie vor sind die neuen Bundesländer jedoch stärker von Arbeitslosigkeit betroffen, womit ein höherer Druck zur Mobilität, größere Unsicherheit und eingeschränktere finanzielle Spielräume einhergehen. Diese Faktoren können die Chancen verringern, die Individuen auf den Partnermärkten haben. Darüber hinaus mindern sie tendenziell die Bereitschaft der betroffenen Menschen, langfristig bindende Entscheidungen wie Heirat oder den Übergang zur Elternschaft zu treffen. Im weiteren Verlauf wurden verschiedene Datenquellen verwendet, um die Beziehungsverläufe zwischen Ost- und Westdeutschen zu vergleichen und den aufgeworfenen Fragestellungen nachzugehen. Inwieweit sich die Einstellungen der West- und Ostdeutschen gegenüber nichtehelichen Lebensgemeinschaften, Ehe, Scheidung und Familiengründung sowie ihr Grad an Religiosität unterscheiden, wurde mit den Daten des 'Generations and Gender Survey' (GGS) untersucht (vgl. Kap. 4). Außerdem wurden auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) Längsschnittanalysen von retrospektiv erhobenen Familienstandsbiografien vorgenommen (vgl. Kap. 5). Die ermittelten Familienstandssequenzen unterscheiden sich sowohl nach Kohorten als auch nach der Frage, ob man vor der Wiedervereinigung in der DDR oder in der früheren BRD gelebt hat, deutlich. Darüber hinaus wurde der Institutionalisierung von Partnerschaften anhand der ersten Welle des 'Panel Analysis of Intimate Relationships and Family Dynamics' (pairfam) nachgegangen. In den multivariaten Analysen wurde neben der Dauer der Partnerschaft, dem Vorhandensein von Kindern, einer eventuell bestehenden Schwangerschaft, dem Erwerbsstatus der Partner, dem Migrationshintergrund, der Konfessionszugehörigkeit, der Einstellung gegenüber der Ehe etc. auch das Wohngebiet (West- vs. Ostdeutschland) als erklärende Variable berücksichtigt (vgl. Kap. 6)."Ergänzend zu den anderen Datensätzen wurde der ALLBUS 2000 herangezogen, um die Anteile der kirchlich getrauten Ehepaare in Ost- und Westdeutschland zu untersuchen.
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