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  • "Weil jeder Mensch weiß, dass er sterben wird, muss er zwischen der erfahrbaren, diesseitigen Welt und dem nicht erfahrbaren, nur vorstellbaren Jenseits differenzieren. Die Unterscheidung zwischen Diesseits und Jenseits - also zwischen Immanenz und Transzendenz - wirft die religiöse Frage nach dem Woher und Wohin der Welt und des eigenen Lebens auf. Religion ist ein System von Lehren, das eine Antwort auf diese religiöse Frage anbietet. Religiosität hingegen ist ein Merkmal von Personen; man kann sie definieren als die Einstellung zur religiösen Frage. Doch werden Antworten der Religion heute zunehmend kritisch betrachtet, sie werden vielmehr in der Philosophie und verschiedenen Weltanschauungen gesucht. Menschen gewinnen eine Antwort auf die religiöse Frage nicht mehr aus den Glaubenslehren der Religion über transzendente Welten, sondern aus Überzeugungen, die in dieser Welt gewonnen wurden und sich auf das Leben in ihr richten. Diese Bewegung hin zu diesseitigen Antworten auf die religiöse Frage kann man als Säkularisierung bezeichnen. Empirisch erfassen kann man sie in einer gegebenen Bevölkerung als Rückgang von Durchschnittswerten der Religiosität. Die Säkularisierung ist in Europa zwischen 1945 und 1990 auf zwei unterschiedlichen Weisen vorangetrieben worden. In den damals staatsozialistischen Ländern Osteuropas wurde die Religion von der Politik bekämpft, in den kapitalistisch-demokratischen Ländern Westeuropas hingegen verlor sie ohne jeglichen Zwang ihre Anhänger. Im Folgenden werden die erzwungene und die freiwillige Säkularisierung der beiden früheren Landesteile Deutschlands von 1990 bis 2008 an fünf Formen der Religiosität untersucht: der Mitgliedschaft in Kirchen; der öffentlich-kirchlichen Praxis des Kirchgangs; der privat-religiösen Praxis des Gebets; der diffusen Religiosität, die als religiöse Selbsteinschätzung gemessen wird, und schließlich den religiösen Weltbildern, die entweder eine christliche oder eine immanente Antwort auf die religiöse Frage geben. Erwarten muss man, dass die erzwungene Säkularisierung in Ostdeutschland 1990 weiter fortgeschritten ist als die freiwillige Säkularisierung in Westdeutschland. Die Frage ist jedoch, ob der ostdeutsche Vorsprung bis 2008 bestehen bleibt oder zusammenschmilzt."Als Datengrundlage dienen der kumulierte ALLBUS 1980-2008 sowie der ALLBUS 2010. (xsd:string)
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  • Aufgenommen: 26. Fassung, Februar 2012 (xsd:gyear)
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